Kristin Pelzl-Scheruga ist Chefredakteurin des Magazins „gesund & fit“ aus dem Medienhaus Österreich. Ihr übergeordnetes Ziel ist es stets, die bessere Geschichte zu haben als die Konkurrenz.
1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?
Man bekommt Informationen aus erster Hand; das Vertiefen in ein Thema, das Schreiben, die Text-Bild-Gestaltung, etwas zu produzieren, das gelesen und beachtet wird. Das befriedigt auch eine gewisse Eitelkeit.
2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?
Generell kann ich das schwer sagen. In meinem konkreten Fall: Extrem zeitaufwendig, dadurch Einschränkungen im Privat- und Familienleben.
3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?
Ein Gesund-Thema möglichst optimal umzusetzen – sodass man als Leser/in etwas davon hat. Bessere Geschichten zu haben als die Konkurrenz.
4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?
Ich finde 90 Prozent aller Aussendungen nicht interessant. Das liegt aber nicht an den Themen, sondern an der Darbietung.
5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?
Per E-Mail.
6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?
Das ist extrem unterschiedlich. Im Schlussproduktions-Stress (meistens Mittwoch) sollte man mich in Ruhe lassen. Das wissen auch meine Kolleg/Innen 😉
7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?
Die Nachfrage per Telefon: „Ich habe Ihnen … geschickt. Haben Sie … erhalten?“. Wenn mich etwas interessiert, melde ich mich ohnedies.
8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?
Ich ärgere mich, wenn auf Nachfragen niemand erreichbar ist oder wenn gewünschte Informationen unzureichend beantwortet werden.
9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?
Eine PR-Agentin hat einmal die Weihnachts-Feiertage durchgearbeitet, damit wir Infos rechtzeitig bekommen haben und die Deadlines zu einer aktuellen Gesund-Story einhalten konnten.
10. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „gesund & fit“ charakterisieren?
Ich bin als Chefredakteurin für die Auswahl der Themen und deren Umsetzung verantwortlich. Ich führe ein Team und ich bin „das Gesicht“ des Magazins, präsentiere es also auch nach außen – etwa bei TV-Auftritten.
11. Wofür steht das Magazin „gesund & fit“ in wenigen Worten und was macht es als Medium unverwechselbar?
„gesund & fit“ ist das erste und einzige wöchentliche Gesundheitsmagazin in Österreich. Es ist optisch wie inhaltlich innovativ – wir bieten auf über 80 Seiten alles rund um gesundheitsbewussten Life-Style – von Medizin bis Fitness, von Ernährung bis Wellness. Dazu besonders viel Service – von Ärzte-Guides bis zu Experten-Sprechstunden.
12. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?
Ich würde auf jeden Fall schreiben, also vielleicht Werbetexterin oder Schriftstellerin. Eventuell auch Moderatorin oder Schauspielerin.
Ad personam
Beruflicher Werdegang: Matura 1987 am BG & BRG Wieselburg, Studium (Anglistik und Germanistik) an der UNI Wien (abgeschlossen 1994). Danach Redakteurin bei „NEWS,“ zwischendurch auch AHS-Lehrerin (Gymnasium Simmering); freie Journalistin unter anderem für „Wienerin“, „Gesundheit“, „VISA-Magazin“, „Maxima“ (Ressortleitung Wellness und Gesundheit); Ressort-Leitung Beauty und Gesundheit bei „WOMAN“ (2001 bis 2006), seit September 2007 Chefredaktion Balance bei „MADONNA“, seit Mai 2014 Chefredakteurin „gesund & fit“.
Geburtsdatum: 7. November 1968
Hobbys: Musik, Literatur, Sport (Laufen, Tennis, Schwimmen, Skifahren), Reisen
Lieblingsort in Österreich: Wieselburg und Wien
Lieblingsort weltweit: London
Lieblingsautor: William Shakespeare
Lieblingsgetränk: Wasser
Lieblingsessen: Österreichische Hausmannskost und Mittelmeerküche
Lieblingsfilm: Da gibt es viele. Zum Beispiel: „Kleine Wahre Lügen“ („Les Petits Mouchoirs“, 2010) oder immer noch „Love Story“ (1970)
Lieblingsschauspieler: Alain Delon
Kristin Pelzl-Scherug, Chefredakteurin des Magazins „gesund & fit“: „Ich finde 90 Prozent aller Aussendungen nicht interessant.“