Dominik Hojas ist Chefredakteur des Kapitalmarkt-Fachmagazin „DerBörsianer“, das im Börsen-Finanzverlag Wayne Financial Media erscheint. „Der Börsianer“ liefert der Fachöffentlichkeit in jeder Ausgabe exklusive news to use für den beruflichen Alltag. Das Magazin beschäftigt sich mit Themen, Unternehmen und Personen des Kapitalmarkts.
1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?
Der Zugang zu Information, Netzwerken und Top-Entscheidern ist ein Privileg, dass vielen Menschen verwehrt bleibt. Es gilt damit verantwortungsvoll umzugehen.
2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?
Es ist ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen hochgerüsteten PR-Abteilungen und den ausgedünnten Wirtschafts- und Finanzredaktionen spürbar. Das macht die Begegnung auf Augenhöhe schwieriger. Wir versuchen mit den besten Köpfen der Branche dagegen zu halten.
3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?
Der Gedanke „die Börse“ zu verstehen ist illusorisch, er treibt mich jedoch täglich an. Dazu ein gutes Zitat von Karl Farkas: „Beim Denken ans Vermögen leidet oft das Denkvermögen.“
4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?
Wir „screenen“ täglich alle Aussendungen. Jede davon anzulesen, geht nicht, daher entscheiden oftmals der Betreff sowie ein personalisierter Absender über einen „Klick“.
5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?
Individuelle Anfragen gerne an mich persönlich, allgemeine Aussendungen ausschließlich an den Redaktionsverteiler (redaktion@derboersianer.com). Diese Trennung gewährleistet eine effiziente Bearbeitung und garantiert die Erfassung jeder Aussendung.
6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?
Eine Erfolgsquote von beinahe 100 Prozent erreichen Sie – sofern kein Funkloch (Laaerberg-Tunnel) – zwischen 08:15 Uhr und 08:45 Uhr. Da sitze ich meist im Auto. Die Quote geht dann in der Produktionsphase, ab zehn Tage vor Veröffentlichung des Magazins gegen null.
7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?
Wir pflegen mit allen PR-Agenturen eine konstruktive Gesprächsbasis. Anfragen für Content gegen Bezahlung sind unerwünscht. Wir lehnen solche Angebote grundsätzlich ab. Das führt zu einer mehrwöchigen Sperre des betreffenden Unternehmens! Eigentlich ein alter Hut, verändert hat sich aber die Dreistigkeit einiger „PRs“, die selbst den einen oder anderen Anruf eines Generaldirektors harmlos wirken lassen.
8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?
Vor ein paar Woche, über die oben geschilderte Vorgehensweise. Zum Schmunzeln: Die Geschichte inklusive Interview wurde natürlich Tage später von einem anderen Medium veröffentlicht. Ein Appell an diese Kollegen: „Lernen Sie nein zu sagen! Sie gefährden damit die Integrität unserer Branche.“
9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?
Mehrere! Eine sehr nette PR-Dame hat mich bezüglich ihrer zukünftigen Aktivitäten um Rat gefragt. Es freut mich, wenn man uns Journalisten mit einbindet und tatsächlich ernst nimmt. Sowie ein Einladung zu einem Abendessen mit „Mr. Dax“ Dirk Müller. An dieser Stelle: Einen herzlichen Dank an alle „PRs“ für die vielen „Off-the-Records-Infos“, die es oftmals erst ermöglichen, einen guten Job zu machen.
10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?
Eine ehrliche Kommunikation, in guten als auch in schlechten Zeiten. Eine hohe Erreichbarkeit, kurze Antwortzeiten sowie fundierte Kenntnisse über den Gesprächspartner.
11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?
Ich schätze einen regelmäßigen persönlichen Meinungsaustausch. Er ist die Basis für das notwendige Vertrauen und eine kontinuierliche Zusammenarbeit.
12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „DerBörsianer“ charakterisieren?
Ich bin mit Herz Unternehmer, aus Leidenschaft Börsianer und vom Beruf Journalist. Das spiegelt sich auch in meinen Aufgabenbereichen wider, sprichwörtlich ein „Hansdampf in allen Gassen“.
13. Wofür steht „DerBörsianer“ in wenigen Worten und was macht ihn als Medium unverwechselbar?
„DerBörsianer“ transportiert anwendbares Wissen, also „news to use“ für die Fachelite des österreichischen Kapitalmarkts. Voraussetzung dafür ist – besonders in einem geschlossenen Ökosystem wie unserem – eine exzellente Vernetzung in der Finanzbranche sowie die Unabhängigkeit des Verlages.
14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?
Ich lebe meinen Traum und führe ein sehr glückliches Leben, daher stellt sich die Frage für mich nicht. Ich verrate ihnen zum Abschluss aber ein Geheimnis: Der Beruf des Journalisten zu ergreifen, war für mich lange Zeit unvorstellbar. Doch meistens kommt es anders und selten als man denkt!
Dominik Hojas ist Chefredakteur des Fachmagazins „DerBörsianer“ und geschäftsführender Gesellschafter des Börsen-Finanzverlags Wayne Financial Media: „Ich lebe meinen Traum.“
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