Journalist im Portrait

Florian Engel: Montag Vormittag ist meistens ungünstig …

Aus der Internationalen Transportrevue und Traktuell wurde ITRaktuell – das auflagenstärkste Transportfachmedium Österreichs. Es ist auch der einzige heimische Vertreter bei den wichtigen Wahlen zum „Truck of the Year“ und zum „Van of the Year“. Florian Engel im Portrait

1. Was ist aus Ihrer Sicht das Schönste am Beruf des Journalisten?

Definitiv am spannendsten sind das breite Tätigkeitsfeld und der direkte Kontakt zu unzähligen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Industrie – in meinem Fall natürlich primär aus dem automotiven Bereich.

2. Was ist aus Ihrer Sicht das Schlimmste am Beruf des Journalisten?

Schweigsame Interviewpartner.

3. Sie bekommen sicher eine Menge Presseaussendungen: Welchen Themen interessieren Sie da ganz besonders?

Nicht nur auf Grund meiner Tätigkeit als Motor- und Lkw-Journalist stellen vor allem Neuigkeiten am Fahrzeugsektor einen Schwerpunkt dar, vielmehr ist dieses Interesse über Jahre hinweg stetig gewachsen. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich meine erste „Autorevue“ in Händen gehalten habe, vermutlich vor mehr als 20 Jahren, damit hat alles begonnen.

4. Welche Presseaussendungen sind für Sie gar nicht verwertbar?

Abgesehen von thematisch irrelevanten Meldungen sind natürlich Aussendungen ohne Bild- bzw. Illustrationsmaterial in einem Magazin eher problematisch und dadurch deutlich weniger interessant für den Leser.

5. Wie werden Sie am liebsten mit Informationen und Einladungen versorgt?

Der einfachste und auch schnellste Weg ist mit Sicherheit der Elektronische. Also per E-Mail.

6. Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine gute PR-Agentur aus?

Aus meiner journalistischen Sicht stehen vor allem die regelmäßige und qualitativ hochwertige Erarbeitung und Verbreitung von Presseaussendungen im Vordergrund. Darüber hinaus ist ein zielgerichteter Verteiler ein wesentliches Instrument um Streuverluste zu minimieren. Ist das garantiert, kann die Agentur auch davon ausgehen, dass die Meldungen, in welcher Form auch immer, Verwendung finden. Und erspart sich dadurch das Nachtelefonieren.

7. Was sollte ein PR-Verantwortlicher tunlichst vermeiden?

Natürlich muss er/sie hinter dem Produkt stehen, allerdings dann zu Versuchen einem Journalisten seine eigene Meinung aufzwingen zu wollen und die eigene Marke zu verherrlichen kann durchaus anstrengend sein.

8. Orten Sie mitunter handwerkliche Fehler bei Presseaussendungen?

Immer wieder flattern sehr schwach formulierte und wenig spannende Meldungen in den Posteingang.

9. Gibt es etwas was Sie im Zusammenhang mit PR-Agenturen ärgert?

Lästiges Nachtelefonieren.

10. Wann – an welchem Wochentag, zu welcher Tageszeit – sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar, wann gar nicht?

Montag Vormittag ist meistens ungünstig, aber im Prinzip geht es in diesem Job ja mitunter auch darum möglichst immer erreichbar zu sein.

11. Was halten Sie vom so genannten „Nachrufen“, also dem Nachfassen von Seiten der PR-Agenturen, ob man denn eine Presseaussendung „eh erhalten“ habe oder „eh an einer Pressekonferenz teilnehmen“ werde?

Nicht viel – siehe oben.

12. Wie stehen Sie persönlich zu Journalisten-Reisen, aufwendigen Einladungen und wertvollen Geschenken?

Gerade die Reisen sind ein spannender Teil meines Berufs. Nicht nur, dass man interessante Menschen trifft, internationale Kontakte knüpft und sein Netzwerk stetig erweitern kann, kommt man auch an zahlreiche Orte, die man privat vielleicht niemals besuchen würde. Und die Geschichte mit wertvollen Geschenken hat gerade in den vergangenen Jahren rapide abgenommen, war mir aber ohnehin nie wichtig.

13. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „ITRAKTUELL“ charakterisieren?

In der Kombination aus Chefredakteur und Chef vom Dienst sind meine Aufgaben und Verantwortungsbereiche bei „ITRAKTUELL“ breit gestreut. Ich bin sowohl voll im redaktionellen Tagesgeschäft tätig, als auch für die Heftproduktion und Termintreue verantwortlich.

14. Wofür steht „ITRAKTUELL“? Was ist der USP des Mediums?

„ITRAKTUELL“ ist ja erst in diesem Jahr aus den beiden Fachzeitschriften „TRAKTUELL“ und „ITR“ hervorgegangen und ist jetzt das auflagenstärkste österreichische Medium für die Transportwirtschaft. Zusätzlich sind wir, dank Dr. Helmut Tober, auch noch das einzige Medium in Österreich, das in den internationalen Jurys „Truck of the Year“ und „Van of the Year“ vertreten ist.

15. Ihr Bezug zur Medienbeobachtung?

Medienbeobachtung ist vor allem für PR-Verantwortliche das einzig verlässliche und damit auch unerlässliche Instrument zur Evaluierung ihrer Arbeit. Gerade bei großen Unternehmen ist eine flächendeckende Medienüberwachung in Eigenregie kaum möglich.

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Vor knapp sieben Jahren begann Florian Engels journalistische Laufbahn beim damaligen Kompetenz-Verlag in Perchtoldsdorf für den „firmenwagen“, dem Engel in etwas gemäßigter Form bis heute treu ist. Ein kurzes Intermezzo als Chefredakteur der Lkw-Werkstättenzeitschrift „partner“ hat den heute 27-Jährigen dann direkt zu „TRAKTUELL“ geführt, wo Engel drei Jahre als Leitender Redakteur tätig war. Seit Anfang 2008 ist Engel nun Chefredakteur der fusionierten Titel „TRAKTUELL“ und „ITR“ – eben von „ITRAKTUELL“.

Familienstand: ledig

Sternzeichen: Steinbock

Geburtsdatum: 23. Dezember 1979

Lieblingsmusiker: es wäre unfair nur eine/einen zu nennen

Lieblingsfilmstar: Sean Connery

Lieblingsort in Österreich: Jetzt im Winter – Obertauern

Lieblingsort weltweit: Ich war noch nicht überall, aber Heimkommen ist auch immer wieder fein

Kontakt: www.itraktuell.at

 


Florian Engel, seit Beginn des Jahres Chefredakteur von „ITRAKTUELL“, mag keine „schweigsamen Interviewpartner“, „keine irrelevanten Presseaussendungen“ und „keine Aussendungen ohne Bild- bzw. Illustrationsmaterial“

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