Journalist im Portrait

„Selbst längere Arbeitszeiten in der Schlußproduktion sind erträglich, wenn das Ergebnis zufrieden stellend ist.“

„News“-Redakteurin Nana Siebert verantwortet seit Anfang April den neuen Heftteil „Lebens-Art“, wo Reise-, Auto- und Gourmetthemen redaktionell behandelt werden.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Ständig neues zu erfahren – auch wenn manches davon nur für die persönliche Datenbank bestimmt ist. Dass sich mit fast jeder Geschichte auch der eigene Horizont erweitert und man Menschen kennen lernt, die man sonst vermutlich nie treffen würde. Mit einem jungen Team zu arbeiten, das begeisterungsfähig ist. Und, auch nach 15 Jahren Berufserfahrung immer noch: Texte zu schreiben, die im besten Fall nicht nur informativ, sondern auch kurzweilig oder amüsant sind.

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Die gibt es kaum. Selbst längere Arbeitszeiten in der Schlußproduktion sind erträglich, wenn das Ergebnis zufrieden stellend ist.

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?

Dem Leser Informationen und Service zu bieten. Und die Freude an einer gelungenen Formulierung.

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Die meisten Presseaussendungen überfliege ich nur kurz, erachte sie aber meist als nicht sonderlich interessant.

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Per E-Mail. Einladungen zusätzlich postalisch, da ich meine Mailbox extrem oft entleere.

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Mittwoch und Donnerstag, da an diesen Tagen die Planung der nächsten Ausgabe beginnt.

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Ständiges Nachtelefonieren, ob die Aussendung angekommen ist oder die Pressekonferenz nicht vielleicht doch besucht wird. Wenn Interesse an einer Meldung oder einem Termin besteht, melde ich mich ohnedies.

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Eigentlich gibt es nichts, was mich jetzt wirklich nachhaltig vergrämen könnte.

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Eigentlich freue ich mich immer, wenn eine PR-Agentur ihren Job gut macht – also Termine, Bildmaterial oder Kontakte schnell und unkompliziert organisiert.

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Wenn die Arbeit nicht nur auf die Aussendung von Instant-Pressematerial beschränkt bleibt, sondern mitgedacht wird. Nur wenige PR-Berater behalten im Auge, dass Medien auf Exklusivität und spannende Geschichten Wert legen. Oder welche Aussendungen für welches Medium überhaupt von Interesse sind.

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Sie sollten ein Gespür dafür entwickeln, dass nicht ein Produkt oder eine Firma per se, sondern immer nur eine Geschichte für Journalisten zählt. Und: Klartext wird gebraucht. Das ist es. Nicht mehr und nicht weniger.

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „News“ charakterisieren?

Das Ressort “Lebens-Art”, das ich mit Christoph Bacher leite, behandelt die schönen Seiten des Lebens: Reise, Gourmet, Motor, Lifestyle. Dazu kümmere ich mich um die Koordination und Zusammenarbeit zwischen der Print-Redaktion und der Online-Mannschaft von News.at unter Chefredakteurin Mesi Tötschinger.

13. Wofür steht „News“ in wenigen Worten und was macht sie als Medium unverwechselbar?

„News“ als Österreichs führendes Nachrichtenmagazin produziert exklusive Aufreger-Geschichten und liefert Hintergrund-Informationen und Reportagen, die Tageszeitungen in dieser Form nicht bieten können. Ein weiterer Pluspunkt liegt in der Vielzahl der Heftteile. Mit neun Ressorts (von Politik bis Kultur, von Sport bis Society) werden alle Leser-Interessen in einem Magazin abgedeckt.

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Ich möchte nichts anderes machen. Ich bin vor 15 Jahren mit der Schultasche durch die Türen des Verlags marschiert – und gekommen, um zu bleiben.

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Noch während der Matura bin ich in der „News“-Lehrredaktion unter Alfred Worm eingestiegen. Wurde dann in das Chronik-Ressort übernommen, bin aber nach kurzer Zeit in der Nullnummernphase zu „tv-media“ gewechselt. Nach einer Babypause habe ich im damaligen „News“-Sonderthemen-Ressort mitgearbeitet. Als „e-media“ gegründet wurde, war ich mit im Entwicklungsteam und habe dort bis zu meiner Rückkehr zum Mutterschiff „News“ vor vier Jahren das Internet-Ressort geleitet.

Geburtsdatum: 27. Dezember 1977

Hobbys: Reisen (möglichst weit weg), Wellenreiten. Plus: das Ausprobieren neuer Social-Media-Dienste.

Lieblingsort in Österreich: Wien, im Speziellen die Ecken um den Kamelitermarkt.

Lieblingsort weltweit: Einer der schönsten Plätze ist Cara Sur, eine winzige Berghütte auf dem ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi, wo man einen atemabschnürenden Blick über die Anden hat.

Lieblingsautor: Nur einer? Unter anderem David Foster Wallace für “Schrecklich amüsant – aber in Zukunft bitte ohne mich”; auf die ersten Plätze der ewig langen Liste gehören auch noch Neal Stephenson und Raymond Chandler.

Lieblingsgetränk: Derzeit: Eistee bestehend aus Ingwer, Zitronengras und Minze.

Lieblingsessen: Backhendel-Salat. Kann ich mich reinfressen.

Lieblingsfilm: Immer wieder gern gesehen: “Wag the dog” und “Der Partyschreck”.

Lieblingsschauspieler: Peter Sellers. Emma Thompson.

Kontakt: siebert.nana@news.at

Nana Siebert ist bei der Verlagsgruppe News „vor 15 Jahren mit der Schultasche“ einmarschiert – und „gekommen, um zu bleiben“.

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