Genie und Arschloch.Während Geoff Colvin auf der Suche nach dem wahren Ursprung von Höchstleistungen ist, konzentriert sich Manfred Chobot auf die Abgründe hinter den blendenden Facaden. Scheinbar sind diese bei Künstlern wesentlich dramatischer, so sind in diesen etwas anderen Portraits ausschließlich solche vertreten.
Ernest Hemingway, Richard Wagner und Pablo Picasso sind nicht unbedingt als einfache Menschen bekannt oder gar Wohltäter. Sie haben entweder ihre Kunst über die anderen Bedürfnisse, erst recht die von Mitmenschen, gestellt oder kannten die Abgründe ihrer eigenen Existenz. Diese lebten sie für ihre Kunstschaffung auch ordentlich aus und hatten dann etwas zu berichten, wie etwa Hemingway, der als freiwilliger Soldat an Kriegsverbrechen und Morden beteiligt war.
In dem Buch werden die Kunstschaffenden aus der Sicht ihrer Frauen und ihrer Familien und Freunde beschrieben und dadurch offenbaren sich auch noch unbekannte Seiten. Wenn man große Künstler von ihrer privaten Seite besser kennenlernen will und auch einen kleinen Blick auf manche Triebfeder werfen will, dann ist man hier richtig.
Manfred Chobot (Hg.): Genie und Arschloch, Molden Verlag, 280 Seiten Hardcover gebunden, 19,95 Euro