Journalist im Portrait

Oberstes Ziel: Erkenntnisgewinn und Unterhaltung

Nach dem Weggang von Claus Reitan als Chefredakteur der Styria-Wochenzeitung „Die Furche“ übernahm Rudolf Mitlöhner, zuletzt stellvertretender Chefredakteur, gemeinsam mit Oliver Tanzer, bisher Chef vom Dienst, die redaktionelle Leitung des Blatts.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Dass man mit Leuten zusammenkommt und bei Anlässen dabei ist, wo man sonst nie hinkäme. Die relativ freie Zeiteinteilung. Es gibt einem noch immer ein gewisses Gefühl – und sei’s auch nur Illusion – von Bedeutung, wenn man sich in Pose wirft und einen Leitartikel in die Tasten wuchtet …

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Wenig Zeit, viel Stress, daher nicht sehr familienfreundlich (gilt aber auch für andere Berufe).

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?

Das Ziel, Dinge möglichst gut analysieren und auf den Punkt bringen zu können; das Ringen um pointierte Formulierungen, die den Lesern Erkenntnisgewinn und Unterhaltung bieten.

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Interessant: Politik, Kultur, Kirche, allgemein Weltanschauliches; weniger: Sport, Chronik

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

per Mail

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Besser nicht Mittwoch Vormittag – da haben wir Redaktionsschluss; am besten Donnerstag und Freitag – prinzipiell aber (fast) immer …

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Lästigkeit und Penetranz

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Nein, nichts Spezielles.

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Auch hier nichts Hervorstechendes.

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

„Lästigkeit“, die man nicht merkt – das heißt dann wohl Insistenz …

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Auf ebendiese Insistenz – und auf persönliche Kontakte (nur die kontaktieren, die auch zuständig sind – nicht die halbe Redaktion behelligen).

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „Die Furche“ charakterisieren?

Leitartikler, Koordinator, Hüter der „Die Furche“-Tradition, Seelsorger …

13. Wofür steht „Die Furche“ in wenigen Worten und was macht sie als Medium unverwechselbar?

Orientierung, Analyse, Hintergrund. „Die Furche“ zählt nicht zum Pflichtprogramm der schnellen Informationsbeschaffung, sondern zur Kür einer qualifizierten Horizonterweiterung.

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Priester, Philharmoniker (für letzteres bin ich leider nicht gut genug)

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Studium der Theologie, Bildungsreferent Kath. Hochschulgemeinde Graz (1990 bis 94), „Kleine Zeitung“/Außenpolitik (1994 bis 96), „Die Furche“/Politik (1996 bis 1999), „Die Presse“/Stv. Ressortleiter Kultur (1999 bis 2001), „Die Furche“/Chefredaktion (seit 2001; 2001 bis 2008 Chefredakteur, 2008 bis 2012 stv. Chefredakteur, seit 2013 Redaktionsleitung gemeinsam mit Oliver Tanzer)

Geburtsdatum: 19. Juni 1965

Hobbys: Klassische Musik, Wandern, Essen und Trinken

Lieblingsort in Österreich: Wien, Südsteiermark

Lieblingsort weltweit: Berlin, Paris, Rom

Lieblingsautor: Franz Kafka

Lieblingsgetränk: Bier, steirischer Weißwein

Lieblingsessen: Glacierte Kalbsleber mit Reis, Gebackener Karpfen mit Erdäpfel-Vogerlsalat

Lieblingsfilm: „Spiel mir das Lied vom Tod“

Lieblingsschauspieler: Gert Voss, Nicholas Ofczarek, Christine Ostermayer, Martina Gedeck, Birgit Minichmayr

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