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PR-Ethik-Rat legt Prinzipien-Papier zur Ethik in Social Media vor

Bis dato ab es zumindest im deutschsprachigen Raum noch keinen Kodex, der sich grundlegend mit der Thematik „Ethik in Social Media“ befasst.

„Soziale Medien führen zu Machtverschiebungen in der öffentlichen Kommunikation“, weiß Axel Maireder, Social Media-Experte am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Wien und Mitglied im PR-Ethik-Rat, „die Kommunikationshoheit verlagert sich immer stärker von Unternehmen und Organisationen zu Kunden.“ Weblogs, Online-Communities und Plattformen wie Twitter, Facebook oder YouTube haben Macht und Möglichkeiten von Einzelpersonen dramatisch gesteigert. „Jeder Konsument kann sich öffentlich äußern, und diese Äußerungen können durch die Dynamik des Netzes auch zu wesentlichen Beiträgen in öffentlichen Diskursen werden“, so der Experte. „Das bringt eine Vielzahl von neuen Herausforderungen mit sich, darunter auch viele ethische Probleme.“ Der Fall einer Facebook-Userin, die im Zentrum einer beleidigenden Diskussion stand, war für den Ethik-Rat ausschlaggebend, sich auf übergeordneter Ebene mit Ethik in Social Media auseinanderzusetzen.

Derzeit gibt es zumindest im deutschsprachigen Raum keinen Kodex, der sich grundlegend mit der Thematik „Ethik in Social Media“ befasst und Antworten auf die brennenden Fragen gibt. „Der Ethik-Rat hat sich daher entschieden, Prinzipien zu entwickeln, die als Grundlage für Entscheidungsprozesse zu ethischen Fragen und Problemstellungen dienen können“, so Maireder. Die Prinzipien sind in einem mehrmonatigen Prozess und im Austausch mit führenden Experten aus der Praxis entstanden. Im Zentrum stehen acht Begriffe: Fairness, Respekt, Verantwortlichkeit, Moderation, Klarheit, Transparenz, Höflichkeit und Privatsphäre. Auf dieser Grundlage können Unternehmen wie Agenturen für den jeweiligen Bedarf maßgeschneiderte Guidelines entwerfen. Um die Prinzipien in der Branche zu verankern, wird der PR-Ethik-Rat sie allen Mitgliedern der Berufsverbände zur Verfügung stellen, an die Ausbildungsinstitutionen herantragen und – naheliegend – über Online-Kommunikation verbreiten. Die Prinzipien „Kommunikationsethik in Social Media“ stehen hier zum Download bereit.

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