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PR-Ethik-Rat präsentiert Ethik-Kodex für digitale Kommunikation

Der mit Experten entwickelter Normenkatalog soll ein praxisorientierter Leitfaden für die Kommunikationsbranche sein.

Anonyme Postings in Internet-Foren, als redaktionelle Beiträge getarnte Werbetexte in Online-Medien und Blogs sowie unklare Verantwortungen – Kommunikation im Internet ist vielschichtig und schwer zu regulieren. Leidtragende sind vor allem die Konsumenten, denn Objektivität und Wahrheitsgehalt hinter den im Internet veröffentlichten Informationen sind oftmals nur schwer zu verifizieren. Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations hat nun Pionierarbeit geleistet und bringt mit dem Online-Kodex den ersten Leitfaden für die österreichische Kommunikationsbranche heraus, der sich diesem Bereich widmet.

Handlungsempfehlungen für Kommunikatoren

Der Online-Kodex soll Kommunikatoren Handlungsempfehlungen geben, um im Digital-Bereich ethisch korrekt sowie transparent und objektiv zu agieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Inhalten, die einem kommerziellen Interesse zugrunde liegen. Der Online-Kodex berücksichtigt dabei auch die steigende Nachfrage nach der Zusammenarbeit mit Bloggern und Online-Influencern. Ziel ist es, bezahlte Inhalte in Online-Medien, Social Media-Kanälen und Blogs transparent darzustellen. Damit sollen Konsumenten die Objektivität und mögliche dahinterliegende Interessen einordnen können.

„Es hat sich gezeigt, dass im angloamerikanischen Raum bereits wesentliche Schritte zur klaren Differenzierung zwischen werblichen und redaktionellem Content gesetzt werden. In Österreich aber gibt es gerade im Online-Bereich noch Entwicklungspotenzial, und der Kodex soll dazu einen Beitrag leisten,“ so Brigitte Mühlbauer, stellvertretende Vorsitzende des PR-Ethik-Rats und Managing Partner von asoluto.

Social Media-Prinzipien des PR-Ethik-Rats als Basis für den Online-Kodex

Der Erstellung des Online-Kodex ging die Erarbeitung von grundlegenden Social Media-Prinzipien voraus. In einem mehrstufigen Prozess von April 2012 bis April 2014 entwickelte und veröffentlichte der PR-Ethik-Rat unter Einbeziehung namhafter Branchenexperten aus dem Online-Bereich ein Positionspapier zu “Kommunikationsethik in Social Media” mit acht Grundprinzipien, die den Anspruch an Online-Kommunikationsaktivitäten definieren.

Mehrstufiger Prozess

Ab April 2015 analysierte eine eigene Arbeitsgruppe des PR-Ethik-Rats rechtliche, wissenschaftliche und branchenspezifische Grundlagen zu bereits vorhandenen Regularien im Bereich der Online-Kommunikation. Mit den Ergebnissen dieser Analyse und auf der Basis der vom PR-Ethik-Rat erstellten Social Media-Prinzipien wurde gemeinsam mit juristischen Experten sowie Vertretern der Agenturszene, Corporate Communications-Abteilungen, CSR- und NGO-Experten ein Normenkatalog erarbeitet. In Feedback-Gesprächen mit Vertreteren aus der Online- und Social Media-Szene wurden praxisrelevante Inputs eingearbeitet. Das Ergebnis ist ein Leitfaden, der Kommunikations- und Social Media-Verantwortlichen in Unternehmen, Agenturen und Institutionen wie auch content-produzierenden Branchenpartnern, wie Bloggern und Medienhäusern helfen kann, ihre Aktivitäten im Online- und Social Media-Bereich umzusetzen“, ist Doris Christina Steiner, Sprecherin der PR-Ethik-Rat-Arbeitsgruppe, Digitalexpertin und Senior Consultant bei Ketchum Publico, überzeugt. Konkret geregelt wird etwa wie bezahlte Inhalte gekennzeichnet werden sollten. Aber auch die Absendertransparenz oder die Verantwortung von Unter- nehmen für deren Social Media-Auftritte wird ausführlich und mit Beispielen versehen erläutert.

Abrufbar ist der Online-Kodex über die Website des PR-Ethik-Rats.

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Der PR-Ethik-Rat in Aktion: Peter Kleemann (Flughafen Wien), Brigitte Mühlbauer (asoluto) und Doris Christina Steiner (Ketchum Publico).

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