Träume erfüllen leicht gemacht.Über PEO zum Star der Online-Autoren zu werden. Das ist der Traum, mit dem man auch Geld verdienen könnte und mit dem das Startup-Web-Unternehmen den Verlagsmarkt aufrollen möchte.
Buchverleger kennen das Problem. Sie werden bestürmt von Massen hoffnungsvoller Autoren, die nur zu einem geringen Teil wirklich gedruckt werden. Zu groß sind die Kosten und Risken des Buchvertriebes und wie in der Musikwelt oder Private Equity gilt: Ein Erfolg muss 9 Verluste ausgleichen.
Viele Autoren von Weltruf wurden von Verlagen schon mehrfach abgelehnt und auch Cindy Crawford hat den Model-Contest vor ihrem Durchbruch nicht gewonnen. Der Auswahlprozess ist hart, aber lehrreich und er formt die siegreichen.
Das Internet reduziert die finanzielle Eintrittshürde auf beinahe Null und weltweit sind abertausende Autoren am schreiben Ihrer Blogs und MySpace, Facebook oder Xing-Einträge.
Folgt auf Blogging-Hype PEO?
Viele Blogger sondern wenig gehaltvolles ab und die Technik verleitet zur Mißachtung von Grammatik, Satzform, einheitlicher Sprachwahl und Punktation. Komplexere Texte und inhaltsreiche Beschreibungen sind auf einer Website schwer konsumierbar. Damit zieht man sich lieber aufs Ofenbankerl zurück.
Die Plattform für solche Texte will PEO sein. Publish Everything Online will das Verlagswesen radikal aufrollen und jedem die Möglichkeit zur Veröffentlichung und Preisfestsetzung geben. Man lädt seine Texte aufs Portal, kategorisiert sie, gibt einen Download-Preis an und hofft auf zahlreiche Leser.
Über die direkte Verwertung hinaus werden auch Deals mit Verlagen, Medien und Pressestellen als Bezieher der Texte in Aussicht genommen, so Dr. Christian Steinhausen, CEO von PEO. Gestartet ist PEO jetzt auf Deutsch und Englisch, ein Ausbau ist bereits in Arbeit, es finden sich bereits Texte auf Italienisch auf PEO.
PR über PEO – Sinn oder Gefahr?
Benutzereigene Portale sollen Unternehmen ansprechen Ihre Inhalte auch auf diesem Weg zu veröffentlichen und neue Leser für ihre Unternehmensinformationen zu finden. Klingt eigentlich sehr vielversprechend. PR-Texte werden freiwillig konsumiert, vielleicht sogar gegen Bezahlung.
Mercedes-Benz ist bereits Kunde bei PEO und zeigt auch gleich die Grenzen auf. Die Menge der Mercedes-Presseaussendungen zu diversen Themen bildet ein Schwergewicht auf PEO, das von anderen Schreibern kaum ausgeglichen werden kann. Zudem finden sich nette unauffällige Aussendungen aus dem Jahr 2005 wieder, die den 500 E von 1990 beschreiben und das obwohl Mercedes erst seit 27.7.2007 Kunde ist (!?).
PEO klingt nach einem interessanten Ansatz, der jedoch erst am Anfang einer Entwicklung ist. Geballte PR-Aussendungsmengen wird die Site kaum schadlos verdauen können. Unauffälliges Schreiben für einen Auftraggeber läuft auf das Blog-Glaubwürdigkeitsproblem hinaus.
Was fehlt ist eine redaktionelle Leitlinie, eine objektive Beschreibung und Bewertung der eingebrachten Beiträge. Durch die unkontrollierte Möglichkeit leidet die durchschnittliche Qualität der Beiträge, was einen surfenden Leser vielleicht schneller entmutigt, als er die interessanten Stories findet.
Wir werden PEO mit Interesse weiter verfolgen.