Das Jahr 2019 wird als ein Jahr der Politik-Skandale in die Geschichte der 2. Republik eingehen. Unmittelbar vor der Nationalratswahl prägen die Geschehnisse nicht nur die Stimmung in der Bevölkerung sondern auch die Wahlthemen der Parteien selbst. Ein Grund mehr für den »OBSERVER«, sich die Medienpräsenz und Resonanz der Skandale genauer anzusehen.
Dafür wurden die 8 größten Aufreger in dem Zeitraum 01.05.2019 – 18.09.2019 herangezogen und ihre Präsenz sowie Resonanz im Print-, Web- und Social-Media-Bereich untersucht.
Das Ergebnis zeigt, dass bis dato Ibiza-Gate mit 52,60% Print-Präsenz unangefochten der größte Polit-Skandal in diesem Jahr ist. Kein anderes Thema dominierte die Printmedien so stark. An 2. Stelle landet die Parteispenden-Affäre mit 17,80%, den 3. Platz belegt Schredder-Gate mit 6,90%, gefolgt vom Casino-Skandal mit 6,30%. Dahinter reihen sich die Vorkommnisse um Straches FB-Account und das Hörbiger-Video mit jeweils 5,1% ein. Die letzten Plätze belegen der BVT-Skandal mit 4,09% und die Causa um Stenzels Auftritt bei der Identitären-Demo mit 2,03%.
Interessanterweise zeigt sich ein umgekehrtes Bild, wenn man der Frage nachgeht, welcher Skandal den höchsten negativen Anteil an Beiträgen mit sich brachte. Hier landet der BVT-Skandal mit 94,3% negativem Sentiment an 1. Stelle, während Ibiza-Gate mit „nur“ 60,5% noch hinter dem Hörbiger-Video (88,9%), den Parteispenden (88,7%) und Schredder-Gate (82,4%) liegt.
Die Dominanz der Skandale spiegelt sich weiters in den Inhalten der Wahl-Themen wider. Dabei fällt auf, dass die NEOS, die selber für keinen der Aufreger verantwortlich sind, einen mit 20% bemessenen hohen Anteil ihrer Themen den Skandalen anderer Parteien widmeten. Nur bei der FPÖ nahmen die Geschehnisse rund um Ibiza-Gate mit 41,74% noch mehr Raum ein. Bei der ÖVP ist das Verhältnis Skandal-Themen zu Wahlkampf-Themen 16,20% zu 83,79%.
Medienpräsenz und -resonanz belegen somit den langen Schatten, den die Polit-Skandale mit sich ziehen und so Einfluss auf den aktuellen Wahlkampf nehmen.
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