Personalia

Antonia Gössinger wird Chefredakteurin der Kleinen Zeitung Kärnten

Die 56-Jährige folgt der zu „News“ abgewanderten Eva Weissenberger nach.

Die „Kleine Zeitung Kärnten“ bleibt in weiblicher Hand. Antonia Gössinger (56) wird als neue Chefredakteurin die Nachfolge von Eva Weissenberger antreten, die die „Kleine Zeitung Kärnten“ verlassen und die Leitung des Wochenmagazins „News“ übernehmen wird. Weissenberger scheidet Ende Jänner 2015 offiziell aus ihrer Funktion aus, Gössinger folgt ihr ab 1. Februar nach. „Mit Antonia Gössinger übernimmt eine der angesehensten publizistischen Stimmen des Bundeslandes die führende Zeitung Kärntens.“ zeigen sich die ressortzuständigen Styria-Vorstände Markus Mair und Klaus Schweighofer erfreut.

Geradlinigkeit, Unerschrockenheit, Mut und Klarheit

Gössinger ist Synonym für Geradlinigkeit, Unerschrockenheit, Mut und Klarheit. Nicht zufällig führte eine Jury diese Tugenden 2006 ins Treffen, als sie der Kärntner Journalistin den Kurt Vorhofer-Preis, die höchste und bedeutendste Auszeichnung für Print-Journalismus in Österreich, zuerkannte. Durch ihre Unbeugsamkeit und kritische Haltung zu Machthabern aller Art hebe sie die politische Kultur in ihrem Herkunftsland. Sie vereine eine hohe soziale Verantwortung mit stilistischer und analytischer Schärfe. Gössinger, Ehrenbürgerin ihrer Heimatgemeinde Liebenfels, gehört der Redaktion der Kärntner „Kleinen Zeitung „seit 1983 an. Sie leitete über viele Jahre hindurch das landespolitische Ressort, ehe sie als Mitglied der Chefredaktion in den Führungskreis der Zeitung aufrückte. Mit ihrer wöchentlichen Kolumne „Salz & Pfeffer“ verleiht sie dem Blatt Würze. Ihrer Wachsamkeit verdankt das Land unter anderem die Aufdeckung des seinerzeitigen Parteienförderungsskandals. Alle Landtagsparteien hatten in heimlicher, nächtlicher Abstimmung ungeachtet der prekären Budgetlage eine drastische Erhöhung der Zuwendungen beschlossen. Die Klubförderung sollte verdoppelt werden. Die landesweite Empörung, die die Enthüllungen Gössingers hervorriefen, führten zu einer weitgehenden Rücknahme der Pläne. In der Ära Jörg Haider war Antonia Gössinger die personifizierte kritische Gegen-Öffentlichkeit. Unbeirrt geißelte sie Günstlingswirtschaft, Machtmissbrauch und Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit. Ihrer kritischen Haltung wegen war Gössinger in jenen Jahren wiederholt Anfeindungen und Diffamierungen ausgesetzt. Der renommierte Concordia-Preis für die Kategorie Pressefreiheit, den sie gemeinsam mit der Redaktion im Frühjahr 2013 im Wiener Parlament erhielt, war ein solidarischer Akt der Ermutigung. Für Hubert Patterer, verantwortlich für den Bereich Publizistik in der Geschäftsführung der „Kleinen Zeitung“, hat die Ernennung von Antonia Gössinger als neue Chefredakteurin Bekenntnischarakter: „Sie und ihr Team stehen für ein geistig offenes, nach vorne gerichtetes Kärnten, ein Kärnten, das nicht mehr die Geister der Vergangenheit beschwört, sondern nach den Verwerfungen und Verheerungen in Politik und Wirtschaft eine neue, zukunftstaugliche Idee von sich entwickelt, inspiriert vom Glauben an das Potenzial des Landes am Schnittpunkt dreier Kulturen. Für dieses geistig-kulturelle Projekt möchte die Zeitung unter ihrer neuen Führung Forum, Triebfeder und Dialogpartner sein.“

Winkler, Sabeth und Sommersguter an den Flanken

Gössinger wird als Chefredakteurin von einem namhaften Führungs-Ensemble flankiert. Ihr Stellvertreter ist Adolf Winkler (58), der diese Funktion auch zuletzt innehatte. Winkler leitet seit vielen Jahren das Wirtschaftsressort der „Kleinen Zeitung“ und ist Chefredakteur des vierteljährlich erscheinenden Wirtschaftsmagazin „Primus“. Der gebürtige Drautaler und ausgebildete Pädagoge hat in den vergangenen Jahren maßgeblich an der Aufklärung und Rekonstruktion des Milliardendebakels rund um die Hypo Alpe Adria publizistisch mitgewirkt. Michael Sabath (57) und Uwe Sommersguter (44) sollen als Mitglieder der Chefredaktion die neuen multimedialen Abläufe und Strukturen der integrierten Redaktion festigen. Sabath, gebürtiger Steirer und Romanist, steuert die internen Planungsprozesse. Ihm obliegt das Management der Redaktion. Sommersguter, Absolvent der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Klagenfurt und vor seinem Wechsel zur Kleinen Zeitung Chefredakteur der „Kärntner Woche“, koordiniert die aktuellen Relaunch-Projekte, die inhaltliche und optische Reform der Plattformen. Vor kurzem erschien die neue Smartphone-Version der Kleinen Zeitung, in wenigen Monaten folgt die Einführung des überarbeiteten Web-Auftritts. Um die junge, digital geprägte Generation auch in der Chefredaktion zu verankern, wird Thomas Cik (31) als Leiter der Villacher Stadtredaktion künftig in das Führungsgremium integriert. Seine Ernennung ist auch ein Signal an die zweite Landeshauptstadt und soll zudem die strategische Bedeutung der umgebauten, multimedial arbeitenden Regionalredaktionen unterstreichen. Cik ist zweisprachig aufgewachsener Jurist und wurde 2011 vom Branchenmagazin „Der Journalist“ zum Lokalredakteur des Jahres gewählt.

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Antonia Gössinger ist neue Chefredakteurin der „Kleinen Zeitung Kärnten“.

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