Journalist im Portrait

Christoph Mierau: Viele Aussendungen sind zu lang, und häufig fehlen Zahlen, Daten, Fakten!

Christoph Mierau – stellvertretender Ressortchef Wien bei der Tageszeitung „Österreich“.Seit 2006 ist Mag. Christoph Mierau, Redakteur bei der Fellner-Tageszeitung Österreich www.oe24.at. Davor war Mierau als Redakteur beim Fachmagazin „Cash“ tätig. Weiters war der studierte Kommunikationswissenschafter unter anderem beim „Kurier“ und beim Privatradiosender 88.6 beschäftigt.

1. Was ist aus Ihrer Sicht das Schönste am Beruf des Journalisten?

Die vielen, unterschiedlichen Facetten, vor allem in der Kommunalberichterstattung. Es wird nie fad und man lernt immer was Neues dazu.

2. Was ist aus Ihrer Sicht das Schlimmste am Beruf des Journalisten?

Keine wirklich geregelten Arbeitszeiten. Der Job ist alles andere als familienfreundlich.

3. Sie bekommen sicher eine Menge Presseaussendungen: Welchen Themen interessieren Sie da ganz besonders?

Prinzipiell alle.

4. Welche Presseaussendungen sind für Sie gar nicht verwertbar?

Das kann man so nicht sagen. Es gibt einen Haufen für wichtige Aussendungen und einen für weniger wichtige.

5. Wie werden Sie am liebsten mit Informationen und Einladungen versorgt?

Per E-Mail.

6. Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine gute PR-Agentur aus?

Wenn die PR-Mitarbeiter die Arbeitsabläufe in den verschiedenen Redaktionen kennen und die Redakteure auch mit Infos versorgen, die nicht unbedingt in der Aussendung stehen aber auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Das schafft gegenseitiges Vertrauen.

7. Was sollte ein PR-Verantwortlicher tunlichst vermeiden?

Zu spät – also kurz vor Andruck – mit den wirklich wichtigen Infos herausrücken.

8. Orten Sie mitunter handwerkliche Fehler bei Presseaussendungen?

Viele Aussendungen sind zu lang, und häufig fehlen Zahlen, Daten, Fakten.

9. Gibt es etwas was Sie im Zusammenhang mit PR-Agenturen ärgert?

Ja, dass ich regelmäßig eine Woche vor einer Pressekonferenz gefragt werde, ob wir jemanden aus der Redaktion zu dem Termin schicken werden. Das wird bei tagesaktuellen Medien frühestens einen Tag, häufig wenige Stunden vorher entschieden.

10. Wann – an welchem Wochentag, zu welcher Tageszeit – sind Sie im Ihrem Job am ehesten ansprechbar, wann gar nicht?

Jeden Tag zwischen 9 und 9.45 Uhr sowie zwischen 11.30 und 14 Uhr.

11. Was halten Sie vom so genannten Nachrufen, also dem Nachfassen von Seiten der PR-Agenturen, ob man denn eine Presseaussendung „eh erhalten“ habe oder „eh an einer Pressekonferenz teilnehmen“ werde?

siehe oben!

12. Wie stehen Sie persönlich zu Journalisten-Reisen, aufwendigen Einladungen und wertvollen Geschenken?

Journalisten-Reisen sind okay. Da haben die Akteure endlich einmal mehr Zeit füreinander, man lernt sich endlich kennen. Aufwendige Einladungen und wertvolle Geschenke führen bestenfalls zu peinlichen Situationen.

13. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei „Österreich“ charakterisieren?

Umfangreich sowie tages- und abendfüllend.

14. Wofür steht „Österreich“?

Für eine vielschichtige, moderne und investigative Berichterstattung.

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Matura, Publizstikstudium (abgeschlossen), diverse elektronische Medien (unter anderem 88.6), diverse Printmedien (unter anderem „Kurier“ und „Cash“), derzeit stellvertretender Ressortchef Wien bei der Tageszeitung „Österreich“

Familienstand: ledig

Sternzeichen: Zwilling

Geburtsdatum: 3. Juni 1970

Lieblingsmusiker: gibt es nicht, sind mehrere.

Lieblingsfilmstar: siehe oben

Lieblingsort in Österreich: Wien

Lieblingsort weltweit: Paris

Kontakt: c.mierau@oe24.at

 

 


Christoph Mierau , Redakteur bei der Fellner-Tageszeitung „Österreich“

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