Journalist im Portrait

„Ich merke einfach, dass ich nett gemachten Pressemappen oder Einladungen mehr Aufmerksamkeit schenke.“

Mesi Tötschinger ist seit Oktober 2009 Chefredakteurin der news networld und da vor allem von news.at, das vor wenigen Wochen optisch und inhaltlich gerelauncht wurde.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Noch? Den Grund beinhaltet die Frage: Es ist abwechslungsreich. Und man trifft Menschen, die man vielleicht immer schon verehrt, verabscheut oder falsch eingeschätzt hat. Und vielleicht wird man eines besseren belehrt. Schon oft passiert!

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Die habe ich gleich am Anfang meiner journalistischen Laufbahn kennengelernt. Oft verfasst man Artikel, wo es einem lieber wäre die Autorenzeile frei zu lassen. Negativ Schlagzeilen sind nicht unbedingt meine Stärke.

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?

Definitiv die verschiedenen Medienkanäle. Während vor Jahren nur das gedruckte Wort eine Bedeutung hatte, ist es heute spannend zu sehen wie man Nachrichten, je nach Aktualitätsdrang publizieren kann. Und ich habe das Gefühl, dass sich gerade was das betrifft  in den nächsten Jahren noch einiges tun wird.

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Jeder Journalist hat seine Schwerpunkte. In meinem Fall sind das Musik, Society, und Lifestyle. Sprich, wenn es rund um diese Themen Aussendungen gibt, werden die gelesen. Klar, dass man aus persönlichen Gründen trotzdem das ein oder andere spannender findet.

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Auch, wenn es eigentlich gegen meine Leidenschaft des digitalen spricht: Haptisch! Ich merke einfach, dass ich nett gemachten Pressemappen oder Einladungen mehr Aufmerksamkeit schenke.

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Definitiv Dienstag bis Donnertsag. An Montagen muss ich mich erst in die Woche eingrooven, und am Freitag merke ich erste Ermüdungserscheinungen.

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Puh! Prinzipiell meinen es PR-Agenturen ja gut. Das meiner Meinung nach mühsamste, ist die häufige Zwei-Klassengesellschafts-Behandlung. Denn es gibt Agenturen, die lassen einen spüren, wenn man für sie nicht so(oooo) wichtig ist. Und das ist uns gerade was den „Xpress“ betrifft schon da und dort begegnet.

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Kürzlich habe ich ein Mail an ein paar PR Agenturen geschickt, um Preise für ein Gewinnspiel aufzustellen. Und wenn man da tagelang keine Antwort bekommt, dann ist das schon, na ja, ärgerlich.

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Es freut mich am meisten, wenn Agenturen ein bisschen mitdenken, und uns speziell auf ein Medium ausgerichtet, einen proaktiven Vorschlag einer Kooperation oder ähnliches machen. Spitze, finde ich, wenn Interviews für uns ausgemacht werden, denn immer nur von Pressetexten zu zitieren, erfüllt nicht ganz den journalistischen Anspruch.

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Durch die Flut an PR-Aussendungen, Pressemappen, etc. wird oft die persönliche Komponente ein wenig ignoriert. Daher, schätze ich es sehr, wenn man sich hie und da mit einer Agentur trifft, deren wichtigste Themen der nächsten Wochen/Monate bzw. bespricht und so ein wenig Planung in die Flut bringt.

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Infos zu filtern, und darauf zu achten, die Infos an die richtigen Personen zu schicken. Wer den „Xpress“ beispielsweise kennt weiß, dass wir nicht über Alkohol schreiben!

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei news networld charakterisieren?

Anfangs war ich vor allem mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt. Da die networld als solches seit vielen Jahren im Markt agiert, gab und gibt es Erfolgsfaktoren, die zwar spitze, aber leider auch veraltet waren. News.at neu zu machen, war definitiv eine Herausforderung. Heute, drei Monate nach dem Launch, arbeiten wir in Richtung Zukunft. Wir wollen keinen Zug mehr verpassen!

13. Wofür steht news networld in wenigen Worten und was macht sie als Medium unverwechselbar?

Die news networld ist in erster Linie unsere B2B Marke, und die Bezeichnung unserer Dachmarke. Das Medium news.at, für das ich mich in erster Linie verantwortlich fühle ist: Ein eigenständiges Live Medium mit unterhaltenden Informationen. Bigger, Better, Faster, Stronger!

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Nicht lachen: Ich hätte liebend gerne einen Bauernhof.

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Während dem Studium 2003 in der „News“ Leute Redaktion begonnen. 2005 in die „Xpress“-Redaktion gewechselt. Dort war ich verantwortlich für die Ressorts Musik und Mode. Zur selben Zeit auch am Magazin „Young Style“ mitgearbeitet. Seit 2007 Chefredakteurin des „Xpress.“ Und seit Oktober 2009 Chefredakteurin der news networld, mit starkem Focus auf news.at

Geburtsdatum: 22. November 1981

Hobbys: Musik sammeln, hören und live erleben; Wochenendausflüge mit Familie und Freunden; gutes Essen

Lieblingsort in Österreich: Im Winter: Alpbach; Im Sommer: Attersee; den Rest des Jahres: Wien

Lieblingsort weltweit: New York

Lieblingsautor: Wolf Haas

Lieblingsgetränk: Bier (wahrscheinlich Augustiner Helles)

Lieblingsessen: Käsespätzle mit grünem Salat

Lieblingsfilm: Tatort; Der beste: „Spargelzeit“ (Tatort Münster, mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl)

Lieblingsschauspieler: Will Ferrell

Mesi Tötschinger ist seit Oktober 2009 Chefredakteurin der news networld.

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