Wie der Horizont meldet, hat Kurier-Chefredakteur den Verzicht auf die lukrativen Anzeigen für das vielleicht älteste Bedürfnis des Menschen/Mannes verkündet. Man will den Anspruch als Familienzeitung nicht nur im Wort führen, sondern auch leben, so Brandstätter.
Der oft diskutierte und durchaus mutige Schritt hat Helmut Brandstätter schon länger beschäftigt. Bei seinem Besuch auf der roten Bank des »OBSERVER« Cercle „Ich fühle eine große Unabhängigkeit in mir!“ hat er noch auf die Frage nach den einschlägigen Anzeigen, die den Kurier damals noch ziehrten, gemeint, dass es noch am Ersatz für den Umsatzausfall fehle. Entweder Brandstätter hat den gesuchten Ersatz für die Anzeigen, die schon damals nur aufgrund der Zahlungsmoral geschätzt wurden, gefunden oder der Aufsichtsrat hat die gefühlte Unabhängigkeit des Chefredakteurs tatkräftig unterstützt. Angesichts der Segnungen des Internet muss man sich um die nun ausgeschlossene Anzeigenkundengruppe kaum Sorgen machen und wohl auch nicht um deren angesprochene Kundenschicht. Die durch diesen Schritt geschützten Familien und vor allem deren jüngere Mitglieder, sind es ohnehin gewöhnt etwaige einschlägige Interessen ebendort zu befriedigen. Bleibt als Gewinner ein sauberer Kurier.
Florian Laszlo