Der beste Job auf der Welt.Der »OBSERVER« Letter exklusiv vor Ort in Cannes: Im Rahmen des internationalen Werbefestivals in Cannes wurden Ende Juni erstmals PR Lions vergeben. Die Jury vergab den Grand Prix an „The best Job in the world“, die als Jobsuche getarnte PR-Kampagne für Tourism Queensland.
Im Rahmen des internationalen Werbefestivals in Cannes (www.canneslions.com) wurden heuer erstmals PR Lions, also Löwen für Public-Relations-Kampagnen, vergeben.
Shortlistplatzierung, aber kein Löwe für Österreich
Knapp an einem PR Lion vorbeigeschrammt ist die einzige heimische Einreichung zu den PR Lions: die Kampagne „Rosenregen“ von T-Mobile Austria (Agentur: Publicis Group Austria/Saatchi & Saatchi Frankfurt). Zwar schaffte es die aufmerksamkeitsstarke PR-Aktion auf die Shortlist der PR Lions, unter die Löwengewinner wurde die Kampagne dann aber doch nicht eingereiht. Die PR Lions zeichnen den kreativen Einsatz zum Aufbau und Erhaltung des Vertrauens und der Verständigung zwischen Personen, Firmen und Organisationen aus.
Debatten über die Bewertung von Social-Kampagnen
Nach der Premiere der PR Lions in diesem Jahr und den Erfahrungen, die die Jury mit den Regularien und dem Kategorienschema gemacht hat, wird nun von den Festivalorganisatoren überlegt, leichte Veränderungen vorzunehmen. Wie auch bei allen neuen Wettbewerben, die im Laufe der Jahre als Teil der Cannes Lions implementiert wurden, wird die Festivalleitung gemeinsam mit Jurypräsident Lord Tim Bell evaluieren, welche Kategorien gestrichen und welche neu eingeführt werden sollen. Aber vor allem – und darauf wies Lord Tim Bell ausdrücklich – sollten sich die Cannes-Lions-Macher überlegen, ob sie bei den PR Lions im Gegensatz zu allen anderen Cannes-Wettbewerben auch Social-Kampagnen das Recht einräumen, den Grand Prix zu gewinnen. Zur Erklärung: Kampagnen mit sozialen Anliegen und für entsprechende Organisationen dürfen bei den Cannes Lions zwar mit Löwen in Gold, Silber und Bronze ausgezeichnet werden, aber sie dürfen von den Jurys nicht mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Lord Tim Bell: „Ich verstehe, dass man das für die anderen Wettbewerbe so handhabt, aber für die PR Lions sollte man da eine Ausnahme machen. Denn Charity-Kampagnen sind für PR-Agenturen ein ganz wichtiges Standbein. Viele dieser Organisationen haben keine Werbeagentur, aber sie beschäftigen sehr wohl eine PR-Agentur. Und die Arbeit dieser PR-Agentur ist ein ganz essenzieller Baustein in deren Arbeit.“ Cannes-Lions-CEO Phillip Thomas meinte jedenfalls, dass man sich gemeinsam überlegen werden, ob man diesbezügliche Statutenänderungen vornehmen werde. Apropos Phillip Thomas: Der Cannes-Lions-CEO haderte ein wenig mit der geringen Zahl an Einreichungen im neuen PR-Wettbewerb. Verwunderlich ist auch, dass aus Österreich, gerade mal eine Arbeit eingereicht wurde … von einer Werbeagentur.