Neue Zeitrechnung.Die Wiener Agentur Martrix – die Nachfolgeagentur von Hochegger|Com – geht gestärkt aus den Wirren der vergangenen Monate hervor: Das Martrix-Leistungsportfolio – PR in all seinen Spielarten auf der einen Seite und Crossmedia inklusive Online auf der anderen Seite – kann kaum eine andere heimische Agentur in dieser Kombination anbieten.
Martrix, die Agentur für neue Kommunikation, und das PR-Netzwerk, das zwischenzeitlich unter Q-COM und davor als Hochegger|Com firmierte, bündelten zu Beginn des Jahres unter der gemeinsamen Dachmarke Martrix Communications Group (www.martrix.at) ihr Know-how. Erklärtes Ziel der neu formierten Agenturgruppe ist es, crossmediale Kommunikationslösungen anzubieten, wie sie wohl von nur wenigen anderen Agenturen in Österreich in der Form angeboten werden können. Wie Mag. Dr. László Jakabffy und Mag. Wolfgang Krainz, die beiden Geschäftsführer der Gruppe, im ausführlichen Gespräch mit dem »OBSERVER«-Letter erklären, hat die nunmehrige Martrix mit der früheren Martrix (der Werbe-, Event-, Online- und BTL-Line-Agentur der Hochegger|Com) nur mehr wenig gemein. Die Martrix Communications Group gliedert sich in folgende Gesellschaften: Die bisher bekannte Agentur Martrix, die als etablierter Spezialist für Online-PR, Web 2.0, Event & Entertainment Marketing sowie klassische Werbung steht, tritt in ihren Kernkompetenzen nun unter dem Namen Martrix Crossmedia auf, weiters die Martrix Public Relations und Public Affairs unter der Geschäftsführung von Mag. Beatrix Skias, die strategische Kommunikationsberatung in den Schwerpunkten Public Relations mit Fokus auf Corporate Communications, Produktkommunikation, Eventkommunikation, Krisenkommunikation und Public Affairs anbietet und die Martrix International, mit der die Agenturgruppe am Wiener Schwarzenbergplatz ihr Agenturnetzwerk um weitere Zweigstellen im internationalen Raum mit Fokus Süd-Osteuropa erweitert. Die Martrix Public Relations & Public Affairs beschäftigt rund 20 Mitarbeiter, in der Martrix Crossmedia werken rund 30 Mitarbeiter, für die Martrix International sind 20 Mitarbeiter engagiert und für die Holding weitere fünf. Übrigens: Die Martrix Communications Group steht zu 100 Prozent im Eigentum von Dr. Laszlo Jakabffy, der schon zuvor Mehrheitseigentümer der Martrix – Agentur für neue Kommunikation war. Jakabffy: „Noch einmal: Alle ehemaligen Gesellschafter haben mit der neuen Martrix nichts mehr zu tun. Die sind alle draußen.“
Ein ereignisreiches Jahr
Das vergangene dreiviertel Jahr war, wie Jakabffy betont, ein turbulentes: „da lagen die Nerven teilweise blank.“ Nachdem die Ungereimtheiten beim BUWOG-Deal und die Involvierung von Dr. Peter Hochegger ruchbar geworden waren, kam mächtig Bewegung in die Agenturgruppe Hochegger|Com. Jakabffy: „Im Herbst 2009 war nicht immer klar, wie es mit der Agenurgruppe weitergehen wird.“ Zuerst wurde das Aufgehen der vormaligen Agentur in der neuen Agentur Q-Com unter der Leitung von Mag. Dietmar Trummer kommuniziert. Dann konnten sich die Alteigentümer und Trummer doch nicht einigen, woraufhin Jakabffy auf den Plan trat und die gesamte Agenturgruppe übernahm. Dietmar Trummer hat – wie Jakabffy und Krainz erzählen – mittlerweile eine Agentur namens Trummer und Team aus der Taufe gehoben. Severin Heinisch, der sich zuvor in der Hochegger|Com vor allem um die Betreuung von Burson-Marsteller-Kunden in CEE gekümmert hat, hat mittlerweile die Agentur Chapter 4 gegründet, an der auch Dietmar Ecker (Ecker und Partner) beteiligt ist. Mick Stempel, vormals Chef der Hochegger Financials, hat seinerseits gemeinsam mit Roland Mayrl Metrum Communications, eine Finanzkommunikationsagentur, ins Leben gerufen.
„Betreten Sie mit uns Neuland“
Der Slogan der neuen der Martrix mit dem attraktiven Leistungsportfolio – PR in all seinen Spielarten auf der einen Seite und Crossmedia inklusive Online auf der anderen Seite – lautet „Betreten Sie mit uns Neuland“: Ein Slogan, dem die meisten ehemaligen Kunden und „pro Monat ein neuer Kunde“ folgen, zuletzt etwa Develey Deutschland. Einige Kunden sind in den Wirren nach dem Bekanntwerden der Affäre aber auch abhanden gekommen: „Wir sind jetzt keine Burson-Marsteller-Agentur mehr, betreuen also deren Kunden – vor allem HP – nicht mehr.“ Ebenfalls abhanden gekommen ist der Telekom-Austria-Etat, was Jakabffy und Krainz aber insofern kein Kopfzerbrechen bereitet, „weil wir eine wirtschaftlich geführte Agenturgruppe sind, weil wir toll aufgestellt sind und weil es keine andere Agenturgruppe gibt, die über dieses Angebot verfügt“. Und deshalb stehen die Vorzeichen auf Wachstum: Teils aus eigener Kraft, teils, weil man einen „Akquise-Turbo zünden“ werde, teils aber auch auf Grund einer Partnerschaft mit einem internationalen Werbeagenturnetwork: „Die Allianz, bei der es aber keine wirtschaftliche Verquickung geben wird, werden wir in zwei, drei Wochen bekanntgeben.“
„Martrix ist eine saubere Marke!“
Was Jakabffy und Krainz – letzterer heuerte erst im August 2009 bei Martrix an – ganz besonders wichtig ist: „Martrix ist eine saubere Marke. Wir haben mit dieser ganzen Sache nichts zu tun. Und wir waren auch zu Hochegger-Zeiten eigenständig und autonom. Wir waren nur unter dem Dach der Hochegger|Com angesiedelt.“ Dass die Agentur Martrix im heimischen Markt einen ausgezeichneten Ruf genießt, war in der Zeit der Unsicherheit auch daran erkennbar, „dass uns viele große Agenturen übernehmen wollten“. Da habe es – so Jakabffy – permanent Anfragen gegeben. Der nun gewählte, eigenständige Weg sei aber der goldrichtige gewesen: „Wir werden weiterwachsen, allein schon durch die Kunden-Synergien der Martrix-Agenturen untereinander.“ Krainz und Jakabffy sind sich jedenfalls einig: „Mit uns ist in Zukunft zu rechnen: sowohl im PR- und PA-Bereich als auch im Bereich Werbung, Online, Event und Below-the-line.“ Und zwar schon allein dank bestehender Kunden wie Rewe, KIA, Mautner Markhof, Bewag, Merkur Versicherung und Asfinag.