Im Rahmen der Verleihung des PR-Staatspreises vergibt der PRVA seit 1995 die Auszeichnung „KommunikatorIn des Jahres“ an eine Person des öffentlichen Lebens, die durch ihre herausragende kommunikative Leistung auf gesellschaftspolitisch relevante Themen aufmerksam macht und hauptsächlich in Österreich agiert. Heuer wurde die Künstlerin Conchita Wurst mit der Auszeichnung geehrt.
Zum bereits 31. Mal richtete der Public Relations Verband Austria (PRVA) Mitte November den vom Bundesministerium für Wissenschaft, Familie und Wirtschaft ausgelobten Staatspreis für Public Relations aus. Die Auszeichnung für herausragende Öffentlichkeitsarbeit wurde im Rahmen einer feierlichen Gala im Studio 44 der Österreichischen Lotterien in Wien am 20. September verliehen. Mehr als 260 Gäste aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft kamen zur Nacht der PR ins Studio 44 der Österreichischen Lotterien am Wiener Rennweg. 16 Finalisten hatten es in sechs Kategorien bis in die Endrunde des Staatspreis für Public Relations geschafft.
Alles eine Frage der Ethik
Ihre Eröffnungsrede widmete PRVA-Präsidentin Ingrid Vogl vorrangig dem Thema Ethik. Anlässlich der jüngst aufgedeckten Manipulationen durch gefälschte Postings auf Social Media Kanälen sei es an der Zeit, das Thema Ethik in der PR wieder verstärkt in den Fokus zu rücken. „An der Schnittstelle von Öffentlichkeit, Medien und Unternehmen tragen Kommunikationsexpertinnen und Kommunikationsexperten besonders hohe Verantwortung“, so Vogl. „Höchste persönliche Integrität ist eine der Grundvoraussetzungen für diesen Beruf.“ Mit dem PRVA Ehrenkodex habe sich die Branche schon vor Jahren genau dazu verpflichtet, mit dem PR-Ethik-Rat 2008 eine freiwillige Schiedsstelle geschaffen. „Transparenz und Glaubwürdigkeit sind die Lebensadern unserer Profession“, betonte Vogl. „Mit der Einführung des Österreichischen PR-Gütezeichens sind wir auf dem richtigen Weg.“ Agenturen und Unternehmen signalisieren damit, dass sie sich zu ethisch sauberer Arbeit bekennen, inhaltliche Qualitätsaspekte verfolgen und professionelle Abläufe umsetzen. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Unternehmens- oder Organisationsziele – ein Kriterium, das der Jury bei der Wahl der Nominierungen zum Österreichischen Staatspreis für PR besonders wichtig war. Auch Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Kommunikation und überreichte gemeinsam mit PRVA-Präsidentin Vogl die begehrten, vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ausgeschriebenen, PR-Auszeichnungen.
PRVA-Präsidentin Ingrid Vogl war einmal mehr Gastgeberin des PR-Gala.
Österreichischer Staatspreisträger für PR 2014 für BUS:STOP Krumbach
Prämiert wurden die besten PR-Arbeiten des Jahres in den sechs Kategorien Corporate PR, Corporate Social Responsibility (CSR), Digitale Kommunikation, Interne PR und Employer Branding, Produkt- und Service PR und PR-Spezialprojekte. Die beste Arbeit in der Kategorie Spezialprojekte/Innovationen war auch der Overall-Winner, der Staatspreis für BUS:STOP Krumbach. In der Kategorie Corporate PR konnte sich die A1 Telekom Austria mit „A1 wird grün: gelebte Nachhaltigkeit als Positionierungsthema“ über den ersten Platz freuen, in der Kategorie CSR Ketchum Publico und Career Moves mit „Wirtschaft ohne Handicap“. Die voestalpine punktete mit „The Power of Online & Social Media @ voestalpine” in der Kategorie Digitale Kommunikation. AMS Österreich in Zusammenarbeit mit Grayling Austria und der Unique Werbe Gesmbh holten sich mit „Interne Kommunikation zur Kampagne AMS. Vielseitig wie das Leben“ die Kategorie Interne PR und Employer Branding und in der Kategorie Produkt- & Service PR gingen Bolton Austria und Ketchum Publico mit „Die Borotalco Duftoase“ als Sieger hervor.
Hier nun die prämierten Arbeiten und die dahinterstehenden Agenturen im Detail:
Staatspreisträger Public Relations 2014 und Sieger in der Kategorie „PR-Spezialprojekte/Innovationen“
Kampagne: Bus:Stop Krumbach/PR für Buswartehäuschen?
PR-Träger: Verein kultur krumbach und Gemeinde Krumbach
Externer Berater: ARGE ikp Vorarlberg und Baschnegger Ammann Partner
Jurybegründung: Eine hochgradig innovative, professionelle und vor allem kreative PR-Kampagne. Eine an sich einfache Idee wurde in stimmiger PR-Performance trotz minimal vorhandener ökonomischer Ressourcen von den vielen Projektteilnehmern, unter anderem international mitwirkenden Architekten, variantenreich umgesetzt. Dies zeigt sich in der beeindruckenden nationalen sowie internationalen Medienresonanz sowie in der Kosten-Nutzen-Effizienz. Zudem bewiesen die Projektleiter Mut zum Risiko, indem globales Denken auf traditionelle Werte trifft.
Projektbeschreibung:Die Ziele der PR-Arbeit waren, Aufmerksamkeit für die funktionierende Mobilität im ländlichen Raum zu schaffen und die Dialoggruppen sowohl für die Architektur als auch die traditionelle Handwerkskunst im Bregenzerwald zu sensibilisieren. Darüber hinaus wurde die Gemeinde Krumbach als weltoffene und zugleich traditionelle Gemeinde präsentiert und die Dorfbevölkerung, regionale Handwerker, Gastronomie und Hotellerie eingebunden. Weitere Ziele waren die Gewinnung von Multiplikatoren sowie die Schaffung eines Benefits für die Tourismusregion Bregenzerwald. Neben der klassischen Medienarbeit begleiteten die externen Partner Study Trips der ausländischen Architekten, die Ausstellungen in Vorarlberg und Wien, Film, Buch und Folder zum Projekt, den inszenierten Eröffnungstag in der Gemeinde und vieles mehr.
Staatspreis-PR-Sieger 2014 mit Gratulanten: Ingrid Vogl (PRVA-Präsidentin), Martin Dechant (ikp Vorarlberg), Amelie Baschnegger (Baschnegger Amann Partner) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (BMWFW).
Sieger in der Kategorie „Digitale Kommunikation“
Kampagne: The Power of Online & Social Media @ voestalpine
PR-Träger & Umsetzung: voestalpine
Jurybegründung: Mit einem hohen Maß an Professionalität und Konsequenz wurde dieses Projekt beispielhaft realisiert. Um neue Zielgruppen zu erreichen, hat man auf einen Mix der unterschiedlichen Social-Media-Plattformen gesetzt. Strategisch langfristig angelegte Online-Aktionen zielten nicht auf einmaligen, sondern auf kontinuierlichen Erfolg ab.
Sieger in der Kategorie „Produkt- & Service-PR“
Kampagne: Die Borotalco Duftoase
PR-Träger: Bolton Austria
Externer Berater: Ketchum Publico
Jurybegründung: Ein faszinierender Integrationsansatz, um ein neues Produkt in einem doch sehr gesättigten und aufgeteilten Markt auf eine beeindruckende, kreative und witzige Art und Weise geheimnisvoll, aber dennoch strategisch und zielgerichtet zu positionieren. Mit einem erstaunlich geringen Budget konnte unter Anwendung eines klassischen Mix aus Public Relations und Werbung kosteneffizient kommuniziert werden.
Sieger in der Kategorie „Corporate Social Responsibility”
Kampagne: Career Moves – Wirtschaft ohne Handicap
PR-Träger: Career Moves
Externer Berater: Ketchum Publico
Jurybegründung: Das mutige Kommunikationskonzept ist hinsichtlich Zieldefinition sowie Strategieformulierung vorbildlich aufgefallen. Die tabuisierte Thematik „Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung bei der Jobsuche“ wurde auf hohem professionellen Niveau und nachhaltig aus dem Schatten der Gesellschaft ins Licht der Öffentlichkeit geführt.
Sieger in der Kategorie „Interne PR und Employer Branding“
Kampgne: Interne Kommunikation zur Kampagne ‚AMS. Vielseitig wie das Leben.‘
PR-Träger: AMS Österreich
Externer Berater: Grayling Austria in Arbeitsgemeinschaft mit Unique
Jurybegründung: Mit breit gefächerten internen Kommunikationsmaßnahmen wird vorbildlich ein grundlegender erster Schritt für eine umfassende integrierte Kommunikationskampagne gesetzt. Mitarbeiter werden intern und extern zu zentralen Botschaftern des AMS und tragen infolgedessen entscheidend zur professionellen Umsetzung des Projektes bei.
Sieger in der Kategorie „Corporate PR“
Kampagne: A1 wird grün: gelebte Nachhaltigkeit als Positionierungsthema
PR-Träger & Umsetzung: A1 Telekom Austria
Jurybegründung: Dieses Projekt ist gekennzeichnet von einem innovativen Ansatz und ein Paradebeispiel für integrierte Unternehmenskommunikation: sehr professionelles und von Anfang bis Ende strategisch durchdachtes PR-Projekt, mit vielen klassischen Kommunikationstools zielgerichtet, effektiv und gleichzeitig ressourcenschonend umgesetzt.
Staatspreis-PR-Gewinner und Kategoriensieger auf einen Blick
Conchita ist „Kommunikatorin des Jahres“
Parallel zur Verleihung des Staatsspreis für PR wurde die Künstlerin Conchita Wurst mit dem Titel „Kommunikatorin des Jahres“ geehrt. Neben der Songcontest-Gewinnerin waren Karin Bergmann, Oliver Rathkolb, Max Schrems und Hubert Sickinger für den Titel nominiert worden. Die Begründung der Jury liest sich so: „Conchita Wurst hat ihr Window of Opportunity perfekt genutzt. Mit hochprofessioneller Kommunikation tritt sie als Botschafterin für Toleranz und Weltoffenheit auf. Selbst bei harten Anwürfen bleibt sie sich immer treu. Diese Leistung ist in Anbetracht des Alters von Conchita Wurst besonders bemerkenswert. Obwohl eine Kunstfigur, ist sie echt und authentisch.“
Das Jahr der Conchita Wurst: Jetzt wurde sie auch noch zum „Kommunikator des Jahres“ gewählt – hier mit Ingrid Vogl (PRVA-Präsidentin) und Daniela Enzi (Juryvorsitzende).
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