Begründung der Jury: „Entscheidender Beitrag zur Hebung der Qualität der politischen Berichterstattung in Österreich“
Sibylle Hamann wird mit dem Kurt-Vorhofer-Preis 2014 ausgezeichnet. Die freie Journalistin und Kolumnistin der Wiener Stadtzeitung „Falter“ und der „Die Presse“ wirke als Opinion Leader im besten Sinne des Wortes und leiste einen „entscheidenden Beitrag zur Hebung der Qualität der politischen Berichterstattung“, begründete die Jury des Kurt-Vorhofer-Preises die Entscheidung in einer Aussendung.Hamann verfüge demnach über „große geistige Eigenständigkeit und Unvoreingenommenheit“ und sie „beschreibt in hervorragender Weise, welche Auswirkungen politische Entscheidungen auf das Leben der Menschen haben“. Sie greife Themen, die in der Folge große Aktualität erhalten, oft als erste Journalistin auf. Die Jury würdigte vor allem auch Hamanns elegante Prosa und ihre große inhaltliche Spannweite. „Hamanns Arbeit zeichnet sich durch Parteinahme für Menschen aus, die oft dem üblichen journalistischen Blick entgehen. Dies gelingt ihr ohne jedes falsche Pathos und ohne die Betroffenen bloß zu stellen. Sie erkennt die sprichwörtlichen Geschichten vor der Haustür und verleiht ihnen mediale und öffentliche Relevanz.“
Über das Große und das Kleine
Hamann sei Generalistin und schreibe über die große Politik genauso wie über den kleinen Alltag. Sie verliere dabei nie die großen Themen unserer Zeit aus den Augen. „Dabei erklärt sie, wie sich die Weltpolitik und die großen gesellschaftlichen Konflikte in Biografien niederschlagen und diese Biografien wiederum die Politik gestalten“, so die Jury. Die Preisträgerin leiste mit ihren Texten und Kolumnen einen „entscheidenden Beitrag zur Hebung der Qualität der politischen Berichterstattung in Österreich“, und ihre Arbeit sei geprägt von einer „kritischen Haltung gegenüber Mächtigen“. Der Vorhofer-Preis wird gemeinsam von der Journalistengewerkschaft und der „Kleinen Zeitung“ ausgelobt und vom Verbund-Konzern gesponsert.