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PR-Staatspreis-Siegerkampagne: Beitrag zum Aufbau einer freien Medienlandschaft in Ägypten

Für das Projekt „Journalismus & Demokratie“ wurde die Wiener PR-Agentur The Skills Group Mitte November mit dem Staatspreis für PR ausgezeichnet. Jürgen H. Gangoly, Managing Partner The Skills Group, erläutert im OBSERVER-Interview, was der Agentur der Gewinn des Staatspreises PR bedeutet.

OBSERVER: Mitte November wurden Sie und Ihre Agentur The Skills Group für ihr Projekt „Journalismus & Demokratie “ mit dem Staatspreis PR ausgezeichnet. In der Jurybegründung des PRVA heißt es unter anderem, dass sowohl die Kommunikationsleistung als auch die gesellschaftspolitische Relevanz beispielgebend seien. Was macht das Projekt, das ja auch schon bei anderen Awardshows im In- und Ausland reüssieren konnte, aus Ihrer Sicht auszeichnungswürdig?

Jürgen H. Gangoly: Skills hat mit diesem Projekt sicherlich nicht nur wegen der Umsetzungsqualität überzeugt, sondern wohl auch überrascht, weil wir die Initiative ergriffen, ja Verantwortung übernommen haben, in einem Bereich der eigentlich eine Aufgabe der europäischen Institutionen und Regierungen wäre. Mitzuhelfen, demokratische Prozesse über den Aufbau der freien Medienlandschaft in Ägypten zu unterstützen, war uns ein persönliches Anliegen, hat aber auch viele neue Kontakte im In- und Ausland geschaffen, die der Agentur und den Kunden von Skills helfen.

OBSERVER: Können Sie uns bitte kurz schildern, wie es zu dem Projekt kam?

Jürgen H. Gangoly: Wir betreuen mit unserer Unit „Skills Center Arab World“ seit mehreren Jahren Kunden in arabischen Ländern und haben auch für das Ägyptische Fremdenverkehrsamt gearbeitet. Durch diese Kontakte haben wir die Veränderungen in Ägypten, speziell jene in der Medienlandschaft, intensiv miterlebt und verfolgt. Wir haben festgestellt, dass unsere Agentur, mit ihren Vielfältigen Kontakten zu Medien und Entscheidungsträgern in Österreich, durchaus etwas zum Aufbau der neuen und freien Medienlandschaft in Ägypten beitragen kann. Wir bemerkten rasch, dass es in Ägypten großen Know-how-Bedarf gibt, wie das Verhältnis zwischen Medien und öffentlichen Stellen in einer Demokratie funktionieren kann. Die meisten jungen, engagierten Journalisten in Ägypten sind ja selbst ausschließlich in einer Diktatur aufgewachsen, viele haben noch nie das Land verlassen.

OBSERVER: Was wir die konkrete Zielsetzung des Projekts „Journalismus & Demokratie“ und wie sahen die Umsetzungsmaßnahmen aus?

Jürgen H. Gangoly: Wir wollten jungen Journalistinnen und Journalisten, die sich in der ägyptischen Demokratiebewegung engagiert haben, die Möglichkeit geben, sich darüber zu informieren, wie die Medienlandschaft in demokratischen Ländern funktioniert, welche Kontrollaufgaben unabhängige Medien wahrnehmen können und müssen und wie sich das Verhältnis zwischen Wirtschaft, Politik und Medien im Alltag darstellt. Natürlich war es uns auch wichtig, für die Kunden von Skills tragfähige Kontakte zur neuen Journalistengeneration in Ägypten aufzubauen. Als Höhepunkt unseres langfristigen Projekts „Skills Academy“ (www.skills-academy.at) ist es gelungen, gemeinsam mit dem Bundespressedienst und dem Presseclub Concordia, eine Gruppe von zehn ägyptischen Top-Journalisten für eine Woche zu einer Studytour nach Österreich einzuladen. Davon haben nicht nur die Teilnehmer aus Ägypten enorm profitiert. Es war auch für die österreichischen Medien und Entscheidungsträger, die wir besuchten, von großer Bedeutung. Sie haben von den Entwicklungen in Ägypten aus erster Hand gehört und so ein differenzierteres Bild bekommen als es bis dahin in den österreichischen Medien wahrzunehmen war.

OBSERVER: Was bedeutet der Gewinn des diesjährigen Staatspreises PR für Ihre Agentur und die ebenfalls beteiligten Institutionen Österreichischer Bundespressedienst und Presseclub Concordia?

Jürgen H. Gangoly: Das ist natürlich großartig. Wir sind ganz aus dem Häuschen. Auch unsere Kunden, Geschäftspartner und unsere ägyptischen Teilnehmer sind stolz darauf. Der Staatspreis ist eine besondere Bestätigung dafür, dass es bei uns in Österreich geschätzt wird, wenn die Medienbranche und damit auch PR-Agenturen, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und bereit sind, ihre die persönliche „Comfort Zone“ zu verlassen. Die Umsetzung und Finanzierung des Projektes war alles Andere als einfach. Wir hatten diverse organisatorische, diplomatische und bürokratische Hürden zu bewältigen – und das wurde mit dem PR-Staatspreis 2013 mehr als belohnt.

OBSERVER: Was nehmen Sie und die Mitarbeiter von Skills persönlich aus dem Projekt mit? Was waren Ihre Learnings, die sich eventuell auf Ihre tägliche Arbeit auswirken?

Jürgen H. Gangoly: Viele unserer Kollegen und Partner haben sich ehrenamtlich und in ihrer Freizeit engagiert, damit dieses Projekt umgesetzt werden konnte und damit unsere Gäste bestmöglich betreut wurden. Daraus sind persönliche Kontakte entstanden, die bis heute freundschaftlich anhalten und sowohl via Facebook & Co. als auch vor Ort in Kairo regelmäßig gepflegt werden. Mehrere Teilnehmer unseres Projekts sind heute als Korrespondenten für österreichische Medien tätig. Es gibt heute sicher kaum eine andere PR-Agentur im deutschsprachigen Raum, die über bessere Medienkontakte in Ägypten verfügt als Skills. Davon profitieren unsere Kunden, die im Ägypten und anderen arabischen Ländern Medienarbeit betreiben möchten.

OBSERVER: Hand auf’s Herz: Haben Sie vorab damit spekuliert, dass das Projekt „Journalismus & Demokratie“, das sich ja etwa auch bei den PR-Report Awards in Deutschland in seiner Kategorie durchgesetzt hat, beim Staatspreis PR gute Chancen auf den Hauptpreis haben könnte?

Jürgen H. Gangoly: Aufgrund der zahlreichen Medienberichte im In- und Ausland und der ausnahmslos positiven Rückmeldungen der gesamten Branche wussten wir, dass uns da wohl etwas Besonderes, mit langfristigen positiven Auswirkungen für alle Teilnehmer, Partner und unsere Agentur gelungen ist. Es gab aber beim PR-Staatspreis 2013 so viele Einreichungen und hervorragende Projekte wie noch nie. Daher waren wir wirklich überrascht, dass wir mit unserem Agentur-Eigenprojekt – und natürlich recht limitierten Mitteln – überzeugen und den Staatspreis gewinnen konnten. Das motiviert! Wir werden uns sicher weiterhin, wie man es von Skills ohnehin gewohnt ist, bei gesellschaftspolitischen Themen engagieren und zeigen, welchen positiven Beitrag professionelle PR-Arbeit in so vielen Bereichen unserer Gesellschaft leisten kann.

PR-Agentur Skills betreut ab sofort fŸhrenden IT-Dienstleister C

Jürgen H. Gangoly, Managing Partner The Skills Group: „Skills hat mit diesem Projekt sicherlich nicht nur wegen der Umsetzungsqualität überzeugt, sondern wohl auch überrascht, weil wir die Initiative ergriffen, ja Verantwortung übernommen haben, in einem Bereich der eigentlich eine Aufgabe der europäischen Institutionen und Regierungen wäre.“

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