»OBSERVER«-Cercle.Euke Frank, Chefredakteurin des in Verlagsgruppe News erscheinenden Frauenmagazins „Woman“, stellte sich im Rahmen des »OBSERVER«-Cercle den Fragen von Kunden und Partnern des Medienbeobachtungsunternehmens und plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen.
„Die Frauen sollen mit ihrer „Woman“ eine schöne Zeit haben,“ so sieht Euke Frank, Chefredakteurin des Frauentitels „Woman“, ihren grundsätzlichen Auftrag der Leserschaft. Diesen Auftrag zu erfüllen, ist – wie Frank im Rahmen des »OBSERVER«-Cercle vor Kunden und Partnern des Medienbeobachtungsunternehmens erklärte – aber gar nicht so einfach. Denn schließlich gibt es ein dichtes Feld an Mitbewerbern im Segment der Frauenzeitschriften, und auch die neuen Mediengattungen (Online, Mobile) knabbern immer mehr am Zeitbudget der potenziellen Leserinnen. Die Formel zum Erfolg am Lesermarkt lautet Frank zufolge folgender Maßen: „Um ein erfolgreiches Magazins zu machen, muss man sich am Leser orientieren.“ Und der bzw. die ist im Fall von „Woman“ durchschnittlich 38,4 Jahre alt, wobei Frank keinesfalls möchte, dass ihr Magazin auf eine Altergruppe festgelegt wird: „Wir schreiben für alle Frauen – von 20 Jahren bis Ende nie.“
Die typische „Woman“-Geschichte
Auf die von Moderator Mag. Florian Laszlo, Geschäftsführer des »OBSERVER«, gestellte Frage, wie die typische „Woman“-Geschichte aussähe, meint Euke Frank: „Die typische „Woman“-Geschichte gibt es nicht. Wir haben 13 Ressorts. Die Geschichten in diesen Ressorts haben alle einen anderen Charakter. Aber was die Geschichten vereint, ist die Solidarität mit den Frauen: Sie werden in „Woman“ keine Geschichte finden, die nicht mit den Frauen solidarisch ist.“ Und welche Geschichten mögen die Leserinnen des in der Verlagsgruppe News erscheinenden Magazins überhaupt nicht? „Die Leserinnen wollen diese Geschichten von erfolgreichen Frauen, die Job und Kinder unter einen Hut bringen, nicht mehr lesen: Derartige Geschichten werden in Frauenmagazinen einfach nicht mehr ernst genommen.“ Sehr wichtig ist Lesern wie Machern im Fall von „Woman“ der internationale Appeal des Magazins: „Wir haben ein sehr hohes Fotobudget. Schließlich wollen wir international wirken und das gelingt uns auch sehr gut. Wir haben immer wieder Fotostrecken, die sich mit „Elle“ oder „Vogue“ messen können.
Keine Zukunftssorgen
Auch für die Zukunft und trotz der Konkurrenz in den neuen Medien macht sich Euke Frank nur wenige Sorgen für ihr Magazin und für Frauenmagazine generell: „Frauen verzichten einfach nicht auf ihre Frauenmagazin. Und außerdem kann man den Laptop nur schwer ins Bad oder auf die Toilette mitnehmen …“ Und außerdem ist Frank der Ansicht, „dass in schwierigen Zeiten die großen Medienmarken überleben“. Die Hinwendung der Frauen zu ihrer „Woman“ lässt sich Frank zufolge auch an der Erstlesezeit festmachen: Und die liegt bei immerhin 55 Minuten. Überraschendes Detail am Rande: „Woman“ wird keineswegs ausschließlich von Frauen gelesen. „Der Anteil unserer männlichen Leser liegt bei 11 Prozent. Die Geschlechtergrenzen verschwimmen also auch in der Mediennutzung zunehmend“, erklärt Frank.
Tipps für die PR-Kollegen
Zur PR-Branche hat Euke Frank ein entspanntes Verhältnis. Eines mag sie nicht, „wenn man mir die Maibox mit riesigen Bildern zustopft“. Wenig anfreunden kann sich Frank, die in der Verlagsgruppe News groß wurde und ihrem ehemaligen Chef Wolfgang Fellner nicht zu „Österreich“ gefolgt ist, mit „PR-Beratern, die uns Geschichten anbieten, hinter denen keine Idee steht“. Und auch plumpe Versuche, auf der „Woman“-Online-Plattform mywoman.at PR unterzubringen, mag Frank nicht: „Wir lassen Empfehlungen von Usern schon zu.“ In Richtung der beim »OBSERVER«-Cercle anwesenden PR-Gemeinde meinte Frank: „Aber wenn Sie auf mywoman.at Empfehlungen für Produkte Ihrer Kunden abgeben, dann machen Sie’s bitte raffiniert.“
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