Barbara Haas hat mit Oktober 2014 die redaktionelle Leitung der Wienerin, des auflagenstärksten Printtitels der Styria Multi Media Ladies-Gruppe, übernommen.
1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?
Täglich neugierig sein zu dürfen und Fragen an Menschen stellen zu können, die (oft) wirklich was zu sagen haben.
2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?
Journalisten haben immer Stress, wobei es auch guten Stress gibt – den mag ich. Insgesamt wirken sich die stetig knapper werdenden Ressourcen aber auch auf die Kreativität aus.
3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?
Das Bedürfnis, Geschichten erzählen zu wollen. Und die tiefe Überzeugung, dass wir Journalisten noch viel stärker als bisher Orientierung anbieten müssen.
4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?
Mich interessiert recht viel, als Person. Als Journalistin scanne ich nach Relevanz für meine Leserinnen.
5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?
Am liebsten per Mail, denn da kann man gut sortieren. Schöne Einladungen per Post können aber immer noch ein wichtiges, haptisches Erlebnis sein.
6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?
Ich bin eigentlich fast immer ansprechbar – außer, wenn ich gerade schreibe.
7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?
Wenn man von einer lieblos klingenden Stimme angerufen wird, die auf lieblose Art und Weise eine Kontakt-Liste an Namen abarbeitet. Das mag ich nicht.
8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?
Nein. Aber ich vergesse Dinge die mich ärgern ziemlich schnell. Überrascht mich selbst immer wieder.
9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?
Dummerweise sind auch positive Peaks bei mir nichts für die Ewigkeit. Im Grunde arbeiten PR-Agenturen aber fast immer extrem professionell und angenehm.
10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?
Eine gute: Wenn eine Agentur die Bedürfnisse von Lesern eines Mediums kennt und maßgeschneidert Themen anbietet. Eine schlechte macht das Gegenteil und setzt auf Massenbeglückung.
11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?
Kernbotschaften, die man in der Flut an Informationen als Journalist schnell scannen, einordnen und markieren kann.
12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei der „Wienerin“ charakterisieren?
Ich bin Chefredakteurin. Und als solche habe ich darauf zu achten, dass Redakteurinnen gut arbeiten können, dass Rahmenbedienungen passen und der Wert der journalistischen Marke nicht gefährdet wird. Dazu zählt auch: Entwicklungen voranzutreiben, Innovationen zu fördern und zu versuchen, unser kreatives Potenzial für die „Wienerin“ wirklich zu nützen.
13. Wofür steht die „Wienerin“ in wenigen Worten und was macht sie als Medium unverwechselbar?
Sie steht für Vielfalt. Für Frauen, die in einem Moment leidenschaftlich über Schuhe & Fashion diskutieren können und sich im nächsten mit Gehaltsverhandlungen, Cyber-Mobbing oder Social freezing auseinander setzen. Unverwechselbar an der „Wienerin“ ist, dass hier die Wahrheit Platz hat. Sogar ungeschminkt 😉
14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?
Für all meine anderen Traumberufe bräuchte ich deutlich mehr Talent, als ich habe. Musikerin etwa würde mir großen Spaß machen.
Ad personam
Beruflicher Werdegang: „Kleine Zeitung“, „Österreich“, „Wienerin“
Geburtsdatum: 17 November 1974
Hobbys: Lesen, Theater, Berge, Musik, Skifahren
Lieblingsort(e) in Österreich: die südsteirische Weinstraße/das obere Ennstal
Lieblingsort weltweit: ein kleiner Strand auf den Seychellen
Lieblingsautor: Haruki Murakami, Jonathan Franzen, Donna Tartt
Lieblingsgetränk: Riesling (Wachau), selbst gemachter Hollersaft
Lieblingsessen: Backhenderl, getrüffeltes Risotto
Lieblingsfilm: zu viele.
Lieblingsschauspieler: immer die Nr. 1: Meryl Streep (weil sie alles kann). Serien-aktuell gerade Kevin Spacy als genial-fieser Frank Underwood in „House of Cards“ und Gabriel Macht als Harvey Specter in „Suits“ – der „Spiegel“ schrieb über ihn: Harvey Specter sieht aus wie ein Model, redet wie Donald Trump und hat dennoch das Herz eines Sozialarbeiters.
„Wienerin“-Chefredakteurin Barbara Haas: „Als Chefredakteurin habe ich darauf zu achten, dass Redakteurinnen gut arbeiten können, dass Rahmenbedienungen passen und der Wert der journalistischen Marke nicht gefährdet wird.“