Journalist im Portrait

Dr. Monika Steinmaßl-Wirrer: Horror vor Remindern!

Dr. Monika Steinmaßl-Wirrer übernahm mit 1. November 2008 die Chefredaktion der Medizinfachzeitschriften des Bereichs Professional Media von SpringerWienNewYork. Steinmaßl-Wirrer arbeitete neben ihrem Studium der Veterinärmedizin in der Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ und erwarb dort ihre journalistische Ausbildung. Nach der Promotion führte sie mehrere Jahre eine Kleintierpraxis in Wien, war sie als freie Wissenschaftsjournalistin für den ORF und diverse Fach-Printmedien tätig. Ab 1997 arbeitete sie neun Jahre lang als Redakteurin im Ärzte-Woche-Verlag, der 2003 von SpringerWienNewYork übernommen wurde.

1. Was ist aus Ihrer Sicht das Schönste am Beruf des Journalisten?

Dieser Beruf bietet die Möglichkeit, laufend mit neuen, spannenden Themen und vielfältigen Facetten konfrontiert zu werden und immer wieder interessante Persönlichkeiten persönlich kennen zu lernen.

2. Was ist aus Ihrer Sicht das Schlimmste am Beruf des Journalisten?

Dazu fällt mir eigentlich nichts Gravierendes ein.

3. Sie bekommen sicher eine Menge Presseaussendungen: Welchen Themen interessieren Sie da ganz besonders?

Alle Themen im Gesundheitswesen – von medizinischen Innovationen über praxisrelevante Informationen bis zu sozialen Aspekten.

4. Welche Presseaussendungen sind für Sie gar nicht verwertbar?

Texte, die zu oberflächlich – sprich auf Laien-Niveau – geschrieben sind und/oder die hauptsächlich Produkt-PR beinhalten und/oder keine konklusiven Aussagen bieten.

5. Wie werden Sie am liebsten mit Informationen und Einladungen versorgt?

Per E-Mail in kurzer, übersichtlicher Form: Worum geht es genau, wer ist die Zielgruppe, wer nimmt daran teil, wann und wo?

6. Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine gute PR-Agentur aus?

Fachkompetenz, gute Pressearbeit, Niveau, gute Kommunikationsarbeit (verlässlich, aber nicht aufdringlich), Zielgruppenorientiertheit.

7. Was sollte ein PR-Verantwortlicher tunlichst vermeiden?

Meine Zeit verschwenden.

8. Orten Sie mitunter handwerkliche Fehler bei Presseaussendungen?

Fachlich-inhaltliche Ungenauigkeiten, aber auch schlecht geschriebene Texte sind nicht selten. Leere Worthülsen oder unpräzise Formulierungen erschweren gelegentlich eine Verwertung der Aussendungen. Manchmal wiegt die protzige Aufmachung mehr als der tatsächliche Inhalt, teilweise mangelt es an gutem Fotomaterial und rascher, identischer Nachberichterstattung.

9. Gibt es etwas, was Sie im Zusammenhang mit PR-Agenturen ärgert?

Besonders ärgert mich, wenn ich eine Meldung mehrfach bekomme. Zum Beispiel wenn ich im Vorfeld einer Veranstaltung mit Remindern bombardiert werde. Dies steigert nicht – wie vermutlich erhofft – die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Veranstaltung besuche, sondern bewirkt eher das Gegenteil. Stattdessen wünsche ich mir eine gute Zusammenfassung der Veranstaltung, die effizient verwertbar ist.

10. Wann – an welchem Wochentag, zu welcher Tageszeit – sind Sie im Ihrem Job am ehesten ansprechbar, wann gar nicht?

Das lässt sich nicht generalisieren.

11. Was halten Sie vom so genannten „Nachrufen“, also dem Nachfassen von Seiten der PR-Agenturen, ob man denn eine Presseaussendung „eh erhalten“ habe oder „eh an einer Pressekonferenz teilnehmen“ werde?

Das gehört zu den Punkten 7 und 9: verschwendet meine Zeit und ist daher sehr ärgerlich.

12. Wie stehen Sie persönlich zu Journalisten-Reisen, aufwendigen Einladungen und wertvollen Geschenken?

Ich halte diese generell für nicht notwendig und auch nicht zielführend. Reisen und Einladungen können zwar die persönlichen Kontakte verbessern, haben aber andererseits oft den großen Nachteil, dass sie sehr zeitaufwendig und daher kaum im beruflichen Alltag unterzubringen sind. Wertvolle Geschenke – wofür? Wenn das Thema interessant ist, berichten wir so und so gerne darüber …

13. Wie würden Sie Ihre neue Aufgabe bei den Medizinfachzeitschriften des Bereichs Professional Media von SpringerWienNewYork charakterisieren?

Meine Zielsetzungen gliedern sich in drei Ebenen: Auf der inhaltlichen Ebene sehe ich es als zentrale Herausforderung, die rasanten Entwicklungen des Gesundheitswesens proaktiv vorwegzunehmen und die Leser durch zielgruppenorientierte Information laufend auf dem aktuellsten Wissensstand zu halten.
Auf der Strukturebene gilt es, durch interne Vernetzung die im Springer-Verlag vorhandenen Ressourcen optimal synergetisch zu nutzen und darüber hinaus das Portfolio marktorientiert mit innovativen Produkten zu erweitern.
Auf der menschlichen Ebene ist es mir wichtig, mit meinem Team ein vertrauensvolles, motivierendes Arbeitsklima zu pflegen und meine Mitarbeiter in ihrer Entwicklung zu fördern.

14. Ihr Bezug zur Medienbeobachtung wie sie der OBSERVER anbietet?

Für gewisse Fragestellungen unverzichtbar.

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Dr. Monika Steinmaßl-Wirrer arbeitete neben ihrem Studium der Veterinärmedizin in der Wirtschaftszeitung „Börsen-Kurier“ im Observer-Haus und erwarb dort bei Dr. Herbert Laszlo ihre „profunde journalistische Ausbildung“. Nach der Promotion führte Steinmaßl-Wirrer mehrere Jahre eine Kleintierpraxis in Wien, absolvierte daneben eine Radiojournalismus-Ausbildung und ein Sprecher-Training. Anschließend war sie als freie Wissenschaftsjournalistin für den ORF (Österreich 1) und diverse Fach-Printmedien tätig. Ab 1997 arbeitete Steinmaßl-Wirrer neun Jahre lang als Redakteurin im Ärzte-Woche-Verlag, der im Jahr 2003 vom Verlag Springer WienNew York übernommen wurde. Sie konzipierte unter anderem mehrere Fachjournale und leitete diese als Chefredakteurin. Im Jahr 2005 verließ Steinmaßl-Wirrer den Verlag aus eigenem Willen und gründete mit Kollegen das Redaktionsbüro teamword für Medizin- und Wissenschaftsjournalismus. Weiters verfasste Steinmaßl-Wirrer mehrere Biografien. Mit 1. November 2008 übernahm sie die Chefredaktion der Medizinfachzeitschriften bei SpringerWienNewYork.

Sternzeichen: Widder

Geburtsdatum: 18. April 1959

Liebllingsmusiker: Die „Vielharmoniekarinnen“ – eine fünfköpfige Damenband, in der ich Akkordeon spiele

Lieblingsfilmstar: Da gibt es viele, unter anderem Meryl Streep, Penelope Cruz, Greta Scacchi, Jack Nicholson, Robert De Niro, Al Pacino, …

Lieblingsort in Österreich: Mein Wohnort St. Andrä-Wördern

Lieblingsort weltweit: Rovinj in Istrien – ohne Touristen.

Dr. Monika Steinmaßl-Wirrer übernahm im Oktober 2008 die Chefredaktion der Medizinfachzeitschriften bei SpringerWienNewYork: Ihre ersten journalistischen Sporen verdiente sie sich beim „Börsen-Kurier“.

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