PRVA/GfK-Initiative. Der Public Relations Verband Austria (PRVA), kooperiert mit GfK Austria um Kleinunternehmen Public Relations näher zu bringen und schmackhaft zu machen.
Nach Partnerschaften mit Wirtschaftstreibenden wie Price Waterhouse Coopers, der Schoellerbank oder der Rechtsanwaltskanzlei Dorda Brugger Jordis hat sich der Public Relations Verband Austria (www.prva.at) nun mit dem Marktforschungsunternehmen GfK Austria zusammengetan. Martin Bredl, Präsident des PRVA, sieht in der Zusammenarbeit sowohl Vorteile für den Verband als auch für den GfK: „Wir wollen das internationale Know-how von GfK Austria unseren Mitgliedern zugänglich machen und GfK kann die PRVA-Plattform für ihre Kommunikation nutzen.“ Heute wurde als erstes Ergebnis der Zusammenarbeit eine Studie zu der Öffentlichkeitsarbeit von KMUs erhoben.
Die Ergebnisse der Studie: Kleine und mittelständische Unternehmen haben „Berührungsängste“ mit der Thematik Public Relations, wie Bredl es formuliert, es gibt aber ein enormes Potenzial. Oft werde PR falsch verstanden oder mit anderen Disziplinen wie zum Beispiel Marketing oder Werbung vermischt. Hier möchte der Verband ansetzen, und somit auf der einen Seite das Informationsangebot für KMU erweitern, Schulungen anbieten und zudem auch sich selbst an der Nase fassen. Bredl: „Wir müssen ein klares Profil für das Produkt PR kreieren.“
Diskussion um Kommunikationsberatung vs. PR
Im Zuge der Diskussion entbrannte eine spannende Auseinandersetzung um den Begriff der PR und dessen Verhältnis zur Kommunikationsberatung bzw. Pressearbeit. Bei KMUs ist der Ansprechpartner in allen Belangen in der Regel ein Chef/eine Chefin, die sich um das Unternehmen ganzheitlich kümmert und damit alle Aspekte der Kommunikation abdeckt. Daher wohl auch das breite Verständnis von PR. Die oft in Diskussionen dargestellte Schwäche der PR-Agenturen nicht an den Letztentscheider heranzukommen, ist bei den KMUs eigentlich nicht gegeben, was große Chancen eröffnet.
Mag. Taucher zeigte auf, dass es den Werbeagenturen gelungen ist, sich als allgemeine Kommunikationsberater zu positionieren, auch wenn sie ja auch nur Spezialisten sind. Der PR ist dies nicht in der Form geglückt, was auch am schnell entbrennenden Definitionsdisput zu erkennen ist, wobei dieser wenig Relevanz für die Praxis hat. Dr. Hans-Jörg Wachta, der den mittlerweile verwaisten PR-Unterricht an der WU jahrelang leitete, beklagte das oft mangelnde Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge unter den PR-Leuten. Damit sprechen die Kommunikatoren nicht immer die gleiche Sprache, wie ihre Kunden, was zu entsprechenden Schwierigkeiten führt.
Martin Aschauer (Global 2000) wies auf die Notwendigkeit hin etwas über die üblichen Wege der PR hinwegzublicken. Gerade für KMUs ist eine innovative Kommunikation, die auch über Events oder andere Maßnahmen gut funktionieren kann, eine günstige Möglichkeit sich zu positionieren. Hier greift oft die Kommunikationsberatung zu kurz.
In Summe einigten sich die Diskutanten darauf, dass es nicht eine neue Definition von PR geben soll. Entscheidend ist die Vermittlung nach außen an den Markt, die den umfassenden Aspekt der Kommunikation in den Vordergrund rücken sollte, was gerade bei KMUs mit einfachen Entscheidungsstrukturen eher möglich ist.