Journalist im Portrait

„Ich ärgere mich nicht über PR-Agenturen.“

Dietmar Mascher, Wirtschafts-Ressortleiter und stellvertretender Chefredakteur der „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN) wurde kürzlich mit dem von der UniCredit Bank Austria gestifteten Horst-Knapp-Preis für Wirtschaftsjournalisten ausgezeichnet.

1. Journalisten sind in der privilegierten Position, einen abwechslungsreichen Job auszuüben: Was gefällt Ihnen noch an Ihrem Beruf?

Dass ich dafür bezahlt werde, täglich dazuzulernen und den einen oder anderen Gedanken für eine Diskussion liefern kann.

2. Wo viel Licht ist, ist meist auch viel Schatten: Was sind die Schattenseiten des Journalistenberufs?

Die zeitliche Beanspruchung. Aber das weiß man, wenn man diesen Beruf ergreift.

3. Was treibt Sie in Ihrem Beruf als Journalist an?

1.) Die guten Rückmeldungen unserer Leserinnen und Leser. 2.) Die Arbeit macht schlichtweg Spaß 3.) Restbestände von Idealismus, die Welt zu verändern

4. Wenn Sie Presseaussendungen zugeschickt bekommen, welche Themenfelder interessieren Sie da besonders und welche interessieren Sie überhaupt nicht?

Ehrlich gesagt interessieren mich die wenigsten. Am meisten jene, die unsere Leser auch interessieren. Am schlimmsten ist Produkt-PR, verfasst von Leuten, die den Nutzen des Produkts entweder nicht verstehen oder nicht beschreiben können oder beides.

5. Wie werden Sie im Berufsalltag am liebsten mit PR-Aussendungen, Informationen und Einladungen versorgt?

Wenn, dann per Mail.

6. An welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit sind Sie in Ihrem Job am ehesten ansprechbar und wann sollte man Sie besser nicht kontaktieren?

Ansprechbar vor allem in der Früh (Montag bis Freitag) oder Sonntag Nachmittag

7. Was können Sie in Zusammenhang mit PR-Agenturen gar nicht leiden?

Presseaussendungen ohne Neuigkeitswert, Struktur und ein Mindestmaß an Gefühl für die deutsche Sprache

8. Können Sie sich an einen Fall erinnern, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder PR-Stelle geärgert haben?

Ich ärgere mich nicht über PR-Agenturen.

9. Erinnern Sie sich auch an einen Fall, wo Sie sich ganz besonders über eine PR-Agentur oder eine PR-Stelle gefreut haben?

Ich freue mich so oft über PR-Agenturen, da will ich keine besonders hervorheben.

10. Was zeichnet für Sie eine gute PR-Agentur oder einen guten PR-Berater aus?

Dass er/sie mich für eine Geschichte zu begeistern vermag und ein Mindestmaß an Verständnis für journalistische Arbeit mitbringt.

11. Worauf sollten PR-Agenturen Ihrer Ansicht nach ihr Hauptaugenmerk in Sachen Medienarbeit legen?

Siehe Punkt 10

12. Wie würden Sie Ihre Aufgabe bei den „OÖNachrichten“ charakterisieren?

Es ist einer der interessantesten und besten Jobs, die ich mir wünschen konnte.

13. Wofür stehen die „OÖNachrichten“ in wenigen Worten und was macht sie als Medium unverwechselbar?

Für eine Zeitung, die dem Anspruch nach kritischer überregionaler Berichterstattung und Objektivität gerecht wird und gleichzeitig ihre Wurzeln im Land besonders hervorhebt.

14. Wenn Sie nicht Journalist wären, welchen Beruf würden Sie dann gerne ausüben?

Karikaturist oder Rechtsanwalt

Ad personam

Beruflicher Werdegang: Gymnasium, Jus-Studium, währenddessen Jugendzeitung, Gratis-Zeitung, drei Jahre „Der Standard Oberösterreich“, drei Monate „Kurier Oberösterreich“, seit 20 Jahren bei den „OÖNachrichten“, davon knapp zehn Jahre Ressortleiter Wirtschaft, seit 2008 Chefredakteur-Stellvertreter

Geburtsdatum: 28. Jänner

Hobbys: Fußball, Laufen, Musik, Karikaturen, Lesen, Kochen

Lieblingsort in Österreich: Mühlviertel

Lieblingsort weltweit: New York

Lieblingsautor: John Irving

Lieblingsgetränk:Rotwein

Lieblingsessen:Steak

Lieblingsfilm: „Der große Diktator“

Lieblingsschauspieler: Robert de Niro

Dietmar Mascher, frisch gebackener Horst-Knapp-Preisträger, fordert für Presseaussendungen „ein Mindestmaß an Gefühl für die deutsche Sprache“.

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