Im Auftrag von wikopreventk befragte trigger research österreichische und Südtiroler Führungskräfte und Unternehmer zur Zukunft der Unternehmenskommunikation.
Fast 50 Prozent der heimischen Unternehmen haben keine übergeordnete, schriftlich festgehaltene Kommunikationsstrategie. Etwas besser ist die Situation, wenn es um spezielle Konzepte für Krisen oder Kampagnen geht: Hier verfügen 63 Prozent über eine klar definierte Strategie und „nur“ 37 Prozent agieren ohne Konzept. Das geht aus der Umfrage des österreichischen Kommunikationsberatungsunternehmens wikopreventk zur Zukunft der Unternehmenskommunikation hervor. Für die Experten von wikopreventk ist das Ergebnis alarmierend. „Dass jedes zweite Unternehmen gänzlich auf eine schriftlich festgehaltene Strategie verzichtet, hat uns negativ überrascht “, erklärt wikopreventk-Geschäftsführer Harald Schiffl. Wer ohne Strategie kommunziert, würde sich rasch verzetteln und dadurch Gefahr laufen, ineffizient zu arbeiten. „Alle Kommunikationsmaßnahmen müssen aufeinander abgestimmt sein und die Unternehmensziele unterstützen.“ Im Herbst 2015 wurden 123 österreichischen und Südtiroler Unternehmer und Führungskräfte vom Marktforschungsinstitut Trigger Research im Auftrag von wikopreventk befragt, darunter Unternehmen und Organisationen aller Größen. Mit einem Anteil von 39 Prozent waren die Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter besonders stark vertreten. Selbst in dieser Unternehmensgröße verfügen 43 Prozent über kein Kommunikationskonzept.
Social Media und interne Kommunikation werden wichtiger
Ein Großteil der Befragten – konkret 84 Prozent – gibt an, dass die Bedeutung von Unternehmenskommunikation in den kommenden fünf Jahren steigen werde. „Allerdings ändern sich nach Ansicht der Entscheidungsträger die Wichtigkeit der Zielgruppen und damit auch die Instrumente“, erklärt Schiffl. Während heute Presse und Medien Hauptadressaten sind, würden in Zukunft Kunden, Mitarbeiter und die Bevölkerung immer wichtiger.
Noch nützen 89 Prozent der Befragten aktuell Presse- und Medienarbeit als zentrales Mittel der Unternehmenskommunikation. Schiffl: „81 Prozent sagen aber, dass Social Media in den kommenden fünf Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird, auf Platz zwei folgen Online-Newsletter und Blogs.“ Auch die interne Kommunikation bekomme in Zukunft einen höheren Stellenwert als bisher. Schiffls Fazit: „Die individuelle Ansprache und der direkte Dialog werden immer wichtiger. Das deckt sich auch mit unseren Erfahrungen, die eine verstärkte Nachfrage nach Beteiligungsformaten und Anrainerkommunikation zeigt.“
Hochwertige Kommunikationsberatung gefragt
Bei einem externen Partner haben in den Unternehmen und Organisationen vor allem die hochwertige Beratung (75 Prozent) und ein fixer Ansprechpartner (74 Prozent) oberste Priorität. Nur sieben Prozent ist es besonders wichtig, dass die Beratung möglichst günstig ist. Apropos Kosten: 55 Prozent aller Unternehmen und Organisationen haben laut Umfrage ein Budget für Kommunikationsberatungen. Bei 37 Prozent ist es in den vergangenen Jahren gestiegen, bei einem Viertel gesunken. Für die nächsten fünf Jahre erwarten 38 Prozent steigende und 22 Prozent sinkende Budgets.
Auf die Frage, welche Leistungen in den kommenden fünf Jahren ausgelagert werden sollen, antworteten 37 Prozent mit Krisenkommunikation, 37 Prozent mit Projektkommunikation (Kommunikation bei Investitionsvorhaben) und 35 Prozent mit Change Communications. „Wenn es um besonders schwierige Aufgabenstellungen geht, suchen sich die Unternehmen Spezialisten“, unterstreicht Schiffl.
Harald Schiffl, Geschäftsführer von wikopreventk: „Dass jedes zweite Unternehmen gänzlich auf eine schriftlich festgehaltene Kommunikationsstrategie verzichtet, hat uns negativ überrascht.“