Ehrengast Bundespräsident Heinz Fischer würdigte die Leistungen der PR-Branche.
Heute ist die Bekanntheit des PRVA schon eine Selbstverständlichkeit und die Anzahl der Mitglieder mit 730 sehr konstant. Das war nicht immer so, wie die gesammelten Rückblicke, Einblicke und Ausblicke anlässlich der 40-Jahr-Feier des PRVA Mitte April 2015 zeigen. 200 geladene Gäste, PRVA-Wegbegleiter aus dem In- und Ausland, ehemalige Präsidenten und Vorstandsmitglieder waren zusammen gekommen, um sich zu erinnern, sich auszutauschen und in die Zukunft zu blicken. Allen voran Ehrengast Bundespräsident Heinz Fischer, der rückblickend launige Einblicke in die Wahrnehmungswelt eines Präsidenten mit der PR-Branche gewährt hat. Sein Ansatz zur Branche hat bei der Definition zu Werbung und Propaganda begonnen um schließlich bei der PR-Arbeit in seinem eigenen Präsidentschaftswahlkampf den Bogen enden zu lassen. Durch den Abend führte Moderator Gerald Fleischhacker, die frisch gebackene Alt-Präsidentin des PRVA Ingrid Vogl zog Bilanz über das 40-jährige Wirken des PRVA, des größten österreichischen Kommunikationsverbandes.
Von fünf Mitgliedern bei der Gründung zu 730 Mitgliedern im Jahr 2015
1975 als PR Club Austria gegründet, die Gründungsmitglieder waren Renate Skoff, Hermann Michelitsch, Gerhard Puttner, Erich Mühlhofer und Hansjörg Wachta. Die Gründung selbst, legendär mit folgenden Worten: „Wir zeigen hiermit die beabsichtigte Bildung des Vereins Public Relations Club Austria mit dem Sitz in Wien unter Vorlage von fünf Exemplaren der Statuten an und ersuchen um Nichtuntersagung der Bildung.“ Zwei der Gründungsmitglieder, Renate Skoff und Hermann Michelitsch, wurden im Rahmen der Festveranstaltung „40-Jahre PRVA“ für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Verband mit Ehrenurkunden gewürdigt.
Seit 1980 firmiert der PRVA als Public Relations Verband Austria und zählte damals 40 Mitglieder. 1980 bis 1990 in der Ära von Franz M. Bogner gelang ein Durchbruch für die Branche: Die Anerkennung von PR als freier Beruf durch die Wirtschaftskammer in Analogie zum Journalismus. 1990 konnte der PRVA 250 Mitglieder verbuchen. Bis zum Jahr 2000 dauert es schließlich, bis strategische Kommunikationsplanung in die Branche Einzug hält und gelebt wird. Auf 320 Mitglieder war man damals stolz. Mit den Möglichkeiten des Web 2.0 und Social Media haben sich die Ansprüche an die Branche neuerlich gewandelt. 2010 konnte der PRVA 550 Mitglieder verzeichnen. Heute, im April 2015, ist die Anzahl der Mitglieder auf 730 gewachsen, in vielen Bundesländern sind Vorstandsteams mit eigenen Landesverbänden für die Mitglieder tätig (Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg).
Mit der Gründung des prNa, der Public Relations Newcomer Austria, im Jahr 2011 konnte der PRVA für den PR-Nachwuchs sehr gute Akzente setzen. 100 Mitglieder zählt der prNa mittlerweile, attraktive Formate wie das pr-camp wurden und werden von den Nachwuchskräften erfolgreich veranstaltet.
PRofi-Treffes, PR-Tage und Staatspreise
1975 gingen die ersten vom PRVA angebotenen PRofi-Treffs über die Bühne, die Impulse und Know-how von Experten für Experten vermitteln. Seit 1981 werden PR-Tage veranstaltet. 2013 ist aus dem PR-Tag der Österreichische Kommunikationstag geworden, der heuer am 28. Mai zum dritten Mal stattfindet.
1983 wurde erstmals der Staatspreis für herausragende PR verliehen, zehn Jahre später der „Wissenschaftspreis der PR“ geschaffen. Seit 1995 wird jährlich der „Kommunikator des Jahres“ gekürt, im Jahr 2000 fand die erste PR-Gala statt. Seit 2004 wird der „BEST PRactice Award“ für kreative PR-Leistungen vergeben. 2014 wird der nächste konsequente Schritt in Richtung Professionalisierung gesetzt und neben dem PR-Gütezeichen auch die Einführung des zertifizierten Einzelberaters und des zertifizierten PR-Qualitätsmanagers verankert. Die 1980 begonnen Diskussionen zum Trennungsgrundsatz, also absatzgetriebenen Begehren von Werbung/Marketing versus imageorientierten Fokus der PR, werden heute weitergeführt. Der im Jahr 2008 gegründete PR-Ethik-Rat macht auf solche Unzulänglichkeiten in der Praxis aufmerksam. 1986 wurde der Wissenschaftliche Senat gegründet. 1987 sorgte der Hochschullehrgang für Öffentlichkeitsarbeit für einen weiteren Professionalisierungsschub innerhalb der PR-Branche. Seit 2004 werden Prädikatisierungen für PR-Ausbildungen vergeben, die den geforderten PRVA-Qualitätskriterien entsprechen. Ein Meilenstein für die PR-Branche ist 2008 mit der PR-Professur am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien gelungen. Über die KOMMAK-Kommunikationsakademie des PRVA werden seit 2014 Seminare und Workshops für Mitglieder angeboten.
Stellvertretend für alle Mitglieder und Vorstandskollegen schloss die bisherige PRVA-Präsidentin Ingrid Vogl: „Die Zeit im PRVA-Vorstand, das Mitgestalten und Vorantreiben von Entwicklungen, sowie diese intensive Zusammenarbeit mit so vielen exzellenten Fachkolleginnen und -Kollegen stellt eine unwahrscheinliche Bereicherung dar, die zu den interessantesten und schönsten Ereignissen eines PR-Lebens zählt.“ Mit Wünschen zu viel Erfolg für die neue PRVA-Präsidentin Susanne Senft samt ihrem Team endeten schließlich die launigen Rückblicke, Einblicke und Ausblicke zu 40 Jahre PRVA.
PRVA-Präsidenten unter sich: Staffelübergabe der bisherigen PRVA-Präsidentin Ingrid Vogl an ihre Nachfolgerin Susanne Senft im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer.
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