Die klassische Pressemitteilung ist nach wie vor wichtigste Informationsquelle – besagt eine Studie des PR-Agenturnetzes ECCO .
Klassische Presseveranstaltungen wie Pressekonferenzen, Pressegespräche und Exklusivinterviews verlieren zunehmend an Bedeutung. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die im Dezember 2013 von den Mitgliedern des internationalen PR-Agenturnetzes ECCO in Deutschland und Österreich durchgeführt wurde. 61 Journalisten (324 insgesamt) beteiligten sich in Österreich an der Online-Befragung, fast die Hälfte von ihnen (45,90 Prozent) ist der Meinung, dass die Bedeutung klassischer Presseveranstaltungen zurückgegangen ist. Nur für eine Minderheit (9,80 Prozent) ist die Bedeutung gewachsen.
Pressekonferenzen und Pressegespräche nur bei wichtigen Themen
Es ist deutlich schwieriger geworden, mit Journalisten direkt ins Gespräch zu kommen. Nur bei äußerst wichtigen Themen sind Pressekonferenzen oder Pressegespräche attraktiv genug, um den Großteil der Journalisten anzusprechen. Die Gründe dafür dürften vor allem in personell knapp besetzten Redaktionen und dem damit verbundenen Zeitdruck für Journalisten liegen. Hoch im Kurs stehen jedoch nach wie vor Einzelgespräche und Hintergrundgespräche bei konkreten Themen. Obwohl der klassische Redaktionsschluss im digitalen Zeitalter seine Bedeutung verloren hat, sind die zeitlichen Präferenzen der Journalisten gleich geblieben. Am beliebtesten sind Presseveranstaltungen von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 11 Uhr. Alle anderen Termine sind eher ungünstig und nur eine Minderheit ist für Abendtermine (rund 10 Prozent) oder ein Pressefrühstück (rund 4 Prozent) zu gewinnen.
Exklusivgespräche bei österreichischen Journalisten beliebt
Einen signifikanten Unterschied zwischen Österreich und Deutschland gab es bei der Frage nach der bevorzugten Informationsbeschaffung. In Österreich ist das Exklusivgespräch mit über 90 Prozent am gefragtesten. Knapp danach folgen Telefoninterviews (87 Prozent), Presseaussendungen (83 Prozent) und schriftliche Interviews (68 Prozent). Die Informationsbeschaffung via Social Media ist mit über 50 Prozent ebenfalls akzeptiert. Zum Unterschied davon liegt die Presseaussendung in Deutschland mit knapp 90 Prozent an erster Stelle, erst dann folgen Telefoninterviews (88 Prozent), Exklusivgespräche (85 Prozent) und schriftliche Interviews (70Prozent). Gesamt gesehen hat die Social-Media-Bedeutung allerdings abgenommen. Gaben bei der ECCO-Studie zu Journalismus und Social Media im Jahr 2012 noch rund 60 Prozent der Journalisten an, Facebook und Co. für die Beschaffung von Information zu nutzen, sind es diesmal nur noch knapp 40 Prozent. Wenn sie Pressemitteilungen nutzen, bevorzugen Journalisten den direkten Weg zum Unternehmen (83,33 Prozent). Gleich danach folgen APA- und OTS-Aussendungen (beide rund 40 Prozent). Infografiken sind bei fast einem Drittel (28 Prozent) der Befragten beliebt.
[…] Laut Journalistenumfrage schwindet die Bedeutung von Presseveranstaltungen […]