Plichttermin.Die Österreichischen Medientage vom 7. bis 9. Oktober 2009 widmen sich dem Thema „Medien in der Krise“.
„Strategien für volatile Zeiten“ – so lautet das Generalmotto der 16. Österreichischen Medientage, die vom 7. bis 9. Oktober 2009 im Messezentrum Wien stattfinden – zeitgleich zur Österreichischen Medienmesse, die wieder mit etwa 120 ausstellenden Marken und knapp 7.000 Fachteilnehmern rechnet. Die Österreichischen Medientage stellen sich in diesem für die Medienbranche schwierigen Zeit die Frage: Wie und in welchen Strukturen werden Medien überleben? Die Wirtschaftskrise hat auch die Kommunikationsindustrie erfasst und zu einschneidenden Veränderungen geführt: In den USA verschwinden tradierte Zeitungen von der Bühne, allenthalben sparen Medienkonzerne, rationalisieren, versuchen den Einbruch der klassischen Inseratenerlöse zu kompensieren. Andererseits beweisen New Media-Interventionen täglich ihre gesellschaftliche Schlag- und Sprengkraft: Twitter sei als pars pro toto genannt. „Wir können die kritische Situation nicht leugnen. Die Medien müssen gerade jetzt beweisen, wie rasch sie sich geänderten Situationen anpassen können, zu ihren Kernqualitäten und Kompetenzen zurückfinden und gleichzeitig ihre eigene Identität stärker denn je hinterfragen“, erklärt Hans-Jörgen Manstein, Gründer und Veranstalter und Spiritus Rector der Österreichischen Medientage.
Key-note-Speaker Stefan Aust
Die Österreichischen Medientage haben ihre Struktur leicht verändert: Es erfolgt heuer eine Verdichtung des Programms auf zwei Tage, dafür findet erstmals ein „Sponsoring-Day“ als autonomer Schwerpunkt am dritten Tag statt. Neu ist auch das „rote Sofa“ ein intellektuelles Talk-Format, das die bisherige Abfolge von Panels und Podiumsdiskussionen auflockert. Verschoben haben sich auch die inhaltlichen Schwerpunkte: Mehr News und Multimedia als klassische Medien und klassische Mediaplanung. Mit Stefan Aust, dem ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur, und Dr. Peter Kruse von der Universität Bremen, konnten zwei streitbare Geister als Key-Referenten gewonnen werden. Darüber hinaus ist die Crème de la Crème der heimischen Medienkonzerne und des Journalismus vertreten, abgesehen von Topmanagern aus der Industrie, die den traditionellen „Wirtschaftsgipfel“ als Auftakt der Medientage bestreiten.
Branchenleader am Podium
Das – ehemalige – Leitmedium TV steht am ersten Medientag im Fokus des Diskurses: „Wie viel Geld für wie viel Qualität“ fragen sich Intendanten und Programmdirektoren, darunter Kai Blasberg von Tele 5, Prof. Dr. Norbert Schneider von der Landesanstalt für Medien NRW, Vorstandsdirektor Carsten Schmidt von Sky dem Nachfolger von Premiere, Klaus Peter Schulz von ProSieben Sat.1 sowie Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz vom ORF. Allen genannten Sendern sind eigene Probleme gemeinsam: sinkende Werbeeinnahmen, kritisch-volatile finanzielle Situation, überaltertes Publikum.
Die kritische Frage „Die Zukunft des TV-Systems – Wohin geht die Reise?“ stellt anschließend RTL Europe-Chef Gerhard Zeiler und lädt zum Diskurs. Wie muss sich Fernsehen neu erfinden, welche zusätzlichen Devices, Channels und Angebote müssen entwickelt werden, um das Überleben zu sichern? Noch ist TV unbestrittenes Massenmedium schlechthin, aber wie lange noch.
Der zweite Tag ist dem Printsegment und den einschneidenden Änderungen gewidmet, welche diese Branche ausgesetzt ist: Fusionen und Rationalisierungen sowie dramatische Sparmaßnahmen auf der einen Seite, sinkende Anzeigenerlöse und der Versuch, den Bogen zwischen Print- und Online-Plattformen mit Multimediacharakter unter ein Markendach zu realisieren auf der anderen Seite. Das detaillierte Programm und weiterführende Funktionen finden Sie hier: www.medien-tage.at!