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Ganz großes Kino für Kunde und Agentur

Für das Projekt „Bus:Stop Krumbach: PR für Buswartehäuschen“ wurde die PR-Agentur ikp Vorarlberg Mitte November mit dem Staatspreis für PR ausgezeichnet. Martin Dechant erläutert im OBSERVER-Interview, wie es zu der Kampagne kam und was der Gewinn des Staatspreises PR seiner Agentur bedeutet.

OBSERVER: Mitte November wurden Ihre Agentur ikp Vorarlberg für ihr Projekt „Bus:Stop Krumbach: PR für Buswartehäuschen“ mit dem Staatspreis PR ausgezeichnet. In der Jurybegründung ist von einer „hochgradig innovativen, professionellen und vor allem kreativen PR-Kampagne“ die Rede. Was macht das Projekt aus Ihrer Sicht auszeichnungswürdig?

Martin Dechant: Die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Bei unserem Projekt haben Handwerker, Busfahrer, Architekten, Gastronomen, Kommunikatoren etc. so perfekt harmoniert, dass heute in allen Teilen der Welt darüber gesprochen wird.

OBSERVER: Können Sie uns bitte kurz schildern, wie es zu diesem doch eher ungewöhnlichen Projekt kam?

Martin Dechant: Durch die Krumbacher! Die geniale Idee sieben internationale Architekten für „Bushüsle“ zu begeistern, kam den innovativen Bregenzerwäldern selbst. Dass diese dann wirklich gewonnen werden konnten, verdanken wir vor allem Dietmar Steiner vom Architekturzentrum Wien (AzW). Er legte erste Kontakte und kuratierte dann auch das Projekt.

OBSERVER: Was war die konkrete Zielsetzung des Projekts und wie sahen die Umsetzungsmaßnahmen aus?

Martin Dechant: 7 BUS:STOPS geplant von 7 Architekten aus aller Welt sollten in der Region Aufmerksamkeit für die funktionierende Alltagsmobilität und die dadurch hohe Lebensqualität bringen. Umso mehr überraschte, dass alle Architekten die Einladung, ein „Bushüsle“ zu entwerfen, annahmen und bei Study Trips Land und Leute kennenlernten.

Dem Dorf ist weit mehr gelungen als 7 Stararchitekten ins Dorf zu bringen. Krumbach und die BUS:STOPS gehen um die Welt. Die unübliche Kombi von Mobilität und int. Architektur, von Tradition/regionalem Handwerk und Moderne – ganz einfach die Kraft des gemeinsamen Tuns – hat Einzigartiges geschaffen, weltweit Zielgruppen erreicht und Krumbach vielschichtig positioniert.

Die Kernstrategie war Storytelling: Wir erzählten die Geschichte vom Austausch zwischen internationalen und heimischen Architekten, Handwerkern und Krumbachern und transportierten dabei emotionale Faktoren. Beispiele, der erzählten Geschichten:
 Internationale Architekten erhalten kein Honorar für ihre Arbeit, sondern eine Woche Urlaub im Bregenzerwald. Internationale Architekten bekommen jeweils regionale Architekten zur Seite gestellt und lernten voneinander. Der Verein kultur krumbach (allesamt Ehrenamtliche) formierte sich zu Projektbeginn. Die Handwerker arbeiten weit unter üblichen Stundensätzen, zu großem Teil kostenlos und in der Freizeit. Das Projekt ist großteils finanziert durch Vorarlberger Unternehmen und Privatpersonen. DieTourismusbetriebe spendieren Urlaub, Study Trips und Verköstigung. Zusammengefasst haben wir alles in Bild, Video und Text auf www.kulturkrumbach.at.

Nie hätten die Verantwortlichen bei der Ideenfindung mit einem dermaßen enormen medialen Echo gerechnet. Die Gewinnung internationaler „Rising Stars“ der Architekturszene, das emotionale gemeinsame Tun von (Partner-)Architekten, Handwerkern, Sponsoren und den Krumbachern sowie der stets mit einem Augenzwinkern versehene mediale Auftritt, lösten eine weltweite Welle der Begeisterung aus

OBSERVER: Was bedeutet der Gewinn des diesjährigen Staatspreises PR für Ihre Agentur und die Partneragentur Baschnegger Ammann Partner?

Martin Dechant: Das ist für uns „großes Kino“. Es gibt nicht viele Möglichkeiten sich in der PR mit den Besten der Besten zu messen. Wenn man sich dann hier durchsetzen kann, ist das eine schöne Bestätigung seiner Arbeit und Motivation fürs ganze Team. Zumal der Mitbewerb ja wirklich großartig war. Gratulation an die Mitausgezeichneten beim Staatspreis 2014. Jedes Projekt an sich fand ich faszinierend.

OBSERVER: Was nehmen Sie und die Mitarbeiter von ikp Vorarlberg persönlich aus dem Projekt mit?

Martin Dechant: Vor allem das gemeinsame Tun und das Kooperieren. BUS:STOP zeigt wie kaum ein anderes Projekt, wohin die Reise heute und in Zukunft geht: Kräfte und Kompetenzen bündeln und so ungeahnte Synergien ernten. An dieser Stelle danke ich meinem Team – genau für diese Offenheit und Kooperationsbereitschaft nach innen und außen. Das ist nicht selbstverständlich. Wir haben ein super Team.

OBSERVER: Haben Sie im Vorfeld der Staatspreisvergabe damit spekuliert, dass das Projekt gute Chancen auf den Hauptpreis haben könnte?

Martin Dechant: Absolut nicht. Wir haben zwar auf den Kategoriesieg gehofft, da das Projekt in der Architekturszene schon für einiges an Aufsehen gesorgt hatte, aber an den Staatspreis haben wir nie gedacht.

OBSERVER: Wie wichtig sind Awardshows Ihrer Ansicht nach generell? Und wie wichtig sind Awarads im PR-Bereich, wo es ja nicht so viele Preise gibt?

Martin Dechant: Es darf nicht inflationär werden. Die Werbepreise tendieren etwas dahin. In der PR gibt es, wie Sie erwähnt haben, nicht so viele Auszeichnungen. Hier ist es dann umso schöner mit dabei zu sein.

IKP Vorarlberg, GF Martin Dechant, Interview, Portrait, Dornbirn

Martin Dechant, Geschäftsführer der PR-Agentur ikp Vorarlberg: „Wir haben zwar auf den Kategoriesieg gehofft, da das Projekt in der Architekturszene schon für einiges an Aufsehen gesorgt hatte, aber an den Staatspreis haben wir nie gedacht.“

BUSSTOP 2014

BUSSTOP 2014

BUSSTOP 2014

Die Jurybegründung für die Staatspreis-PR-Siegerkampagne „Bus:Stop Krumbach: PR für Buswartehäuschen“ lautete: „Eine hochgradig innovative, professionelle und vor allem kreative PR-Kampagne. Eine an sich einfache Idee wurde in stimmiger PR-Performance trotz minimal vorhandener ökonomischer Ressourcen von den vielen Projektteilnehmern, unter anderem international mitwirkenden Architekten, variantenreich umgesetzt. Dies zeigt sich in der beeindruckenden natio­nalen sowie internationalen Medienresonanz sowie in der Kosten-Nutzen-Effizienz. Zudem bewiesen die Projektleiter Mut zum Risiko, indem globales Denken auf traditionelle Werte trifft.“

 

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